aus aller welt vorherige seite inhaltsverzeichnis nächste seite

Der Spiegel: "149 Eigentore aus Protest"

In Madagaskar hat eine Fußballmannschaft während eines Erstliga-Spiels aus Protest gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung 149 Eigentore geschossen. Die einzigartige Torflut bedeutet gleichzeitig Weltrekord.
"Selbstzerstörung erster Klasse" hat der madagassische Fußball-Klub Stade Olympique l'Emyrne (SOE) betrieben und zugleich einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt. Im Meisterschaftsspiel bei AS Adema sei es zu einem Streit zwischen dem Olympique-Trainer und dem Schiedsrichter der Partie gekommen, berichtete Radio Madagaskar am Freitag. Im Anschluss daran hätten die SOE-Spieler den Ball nach jedem Anstoß immer wieder sofort ins eigene Tor geschossen, sagten Zuschauer, die in dem Beitrag zu Wort kamen. Die Partie endete 149:0 für den Gastgeber AS Adema, dessen Spieler den Vorgang amüsiert verfolgt hätten, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Dem Bericht zufolge handelt es sich bei dem Endstand um einen neuen Ergebnis-Weltrekord in einer Erstliga-Partie.
SOE hatte im vergangenen Jahr die Meisterschaft Madagaskars gewonnen. Neuer Meister ist jedoch die Mannschaft von AS Adema, die sich den Titel bereits am vergangenen Wochenende gesichert hatte.

Gaddafi steigt auch bei Lazio ein

Nach dem Einstieg beim italienischen Fußball-Rekordmeister Juventus Turin startet Al Saadi Gaddafi nun auch eine enge Kooperation mit dem römischen Erstligisten Lazio Rom.
Der Sohn des libyschen Reavolutionsführers Muammar el Gaddafi hat Italien zu seiner zweiten Heimat gewählt. Über die von seiner Familie kontrollierte Investmentgesellschaft „Lafico“ (Libyan Arab Foreign Investment Company) ist der 28-Jährige bei Juventus eingestiegen. Nun soll eine Zusammenarbeit mit Lazio folgen.
Gaddafi Junior traf heute Lazio-Klubchef Sergio Cragnotti in Rom. Al Saadi plant den Einstieg in die Lazio-Tochter „Blue Eleven“, die für das Lazio-Marketing zuständig ist. Er sei bereit, eine 25-prozentige Beteiligung an der Gesellschaft zu übernehmen, berichteten italienische Medien. Dafür soll Lazio eine Kooperation mit dem libyschen Fußballverband Al Ittihad starten, der unter Al Saadis Führung steht. Geplant sind unter anderem eine Reihe von Freundschaftsspielen zwischen dem römischen Klub und Al Ittihad.
In Betracht wird auch ein Tausch junger Talente gezogen. Das Lazio-Trainingszentrum in Formello bei Rom soll dem libyschen Nationalteam einige Wochen pro Jahr zur Verfügung stehen. Dank der Operation könnten in den nächsten drei Jahren bis zu 500.000 Euro pro Saison in die Lazio-Kassen fließen. Der Lebensmittelunternehmer Cragnotti erhofft sich dank der Partnerschaft eine Expansion seines Konzerns Cirio auf dem nordafrikanischen Markt.
Al Saadi hält sich gerne in Italien auf. Seit Dezember 2001 zählt er zu den Hauptaktionären von Juventus und sitzt im Aufsichtsrat des Turiner Vereins. Vor einigen Monaten erwarb er auch eine 50-prozentige Beteiligung Serie-B-Klub Triestina.

Stange im Irak

Bernd Stange (letzte Trainer-Station war 2001 das Emirat Oman) geht ins Land von Diktator Saddam Hussein
Das ist der Irrsinn des Jahres: Ein Deutscher soll Saddams Nationalelf trainieren. Bernd Stange (54) ist seit Mittwoch in Bagdad, wird morgen einen 4-Jahres-Vertrag beim irakischen Verband unterschreiben. Als Trainer des Teufels...
Was denkt sich der ehemalige DDR-Auswahlcoach dabei, vor einem drohenden Krieg und bei einem der berüchtigsten Diktatoren der Welt anzuheuern?
Stange zu BILD: „Ich war jetzt über ein Jahr arbeitslos, und in meinem Alter gibt es keine Angebote. Mit dem Irak habe ich immerhin die Chance, an der WM 2006 in Deutschland teilzunehmen. Die sind auf Platz 51 der Weltrangliste.“
Aber ausgerechnet mit dem FC Saddam! Der Präsident des Verbandes ist auch noch Saddam Husseins Sohn Udai.
Stange: „Ich habe das Angebot schon seit Juni, war damals bereits in Bagdad. Ich habe immer wieder gezögert. Aber nach Konsultationen mit der FIFA und dem Auswärtigen Amt musste ich jetzt zu oder absagen.“
Der Trainer aus Thüringen (vorher u.a. beim VfB Leipzig, Hertha, Perth/Australien und Dneprpetrowsk (Ukraine) hat sich für den Irak entschieden. Nicht einmal der mögliche Krieg schreckt ihn ab.
Stange: „In Kamerun kann mich ein Löwe töten, in Australien eine giftige Schlange beißen. In Thüringen fährt der Innenminister mit 180 durch eine 80-er Zone. Natürlich sind das irrsinnige Umstände. Aber ich hoffe auf die UN-Mission, die Vernunft der USA und des Irak. Im Grund meines Herzens bin ich ein friedliebender Mensch. Ich sage mir: Wo Fußball gespielt wird, wird nicht geschossen. Ich glaube an die olympischen Ideale. Ich gehe als Sportbotschafter dorthin. Ich trainiere junge Leute.“
Klingt sympathisch, aber auch sehr naiv. Tatsache ist: Die Stange-Mission kann sogar außenpolitisch für Verwicklungen sorgen. Wie reagieren die USA, wenn jetzt auch noch ein Deutscher den FC Saddam trainiert?
Im Auswärtigen Amt war man nicht erbaut über Stanges Entscheidung. Sie passt nicht ganz in die ohnehin gespannten deutsch-amerikanischen Beziehungen.
Wird Stange zum Politikum?

Anzeige gegen Trainer

München - Sir Alex Ferguson wird in Südafrika der sexuellen Belästigung bezichtigt. Wie Kreise der örtlichen Polizei bestätigten, ist der Trainer von ManU angezeigt worden.
Offiziell wurde von einer "Anzeige gegen einen britischen Geschäftsmann" berichtet. Ferguson nutzt derzeit die Länderspiel-Pause, um Spieler in der Kapstädter Fußball-Akademie des ehemaligen United-Keepers Gary Bailey zu beobachten.
Die Staatsanwaltschaft wird am Montag die Ermittlungen aufnehmen. Fergusons Anwalt Alex Abercrombie nannte die Vorwürfe "haltlos", räumte aber ein, dass Ferguson bei einer Autofahrt das "Bein einer jungen Frau berührt haben könnte".

>

Ex-Fiorentina-Chef Cecchi Gori verhaftet

Vittorio Cecchi Gori, der ehemalige Chef des toskanischen Fußball-Klubs Fiorentina ist am Dienstag in Florenz verhaftet worden. Der Filmproduzent und Medienmagnat, dem betrügerischem Bankrott vorgeworfen wird, befindet sich in seiner römischen Wohnung unter Hausarrest.Cecchi Gori wurde im Rahmen der Ermittlungen über Betrügereien verhaftet, die zum Bankrott des toskanischen Klubs geführt haben sollen.
Der italienische Fußball-Traditionsklub Fiorentina ist im September nach 76 Jahren offiziell ausgelöscht worden. Ein Gericht in Florenz erklärte den Verein, der im Juli die Lizenz nicht erhalten hatte, als bankrott. Als Nachfolge-Klub wurde vor einigen Monaten Florentia Viola gegründet, der in der dritten Liga spielt.

Arletico-Boss vor Gericht

Jesus Gil y Gil, Präsident des spanischen Klubs Athletico Madrid, soll wegen illegaler Bereicherung eine Haftstrafe von über 17 Jahren verbüßen.
Das fordert die Staatsanwaltschaft. Der 69-Jährige soll Verträge falsch verbucht und Einnahmen in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Es ist bereits die 22. Anklage gegen den umstrittenen Präsidenten Gil y Gil.

Lazio-Spieler wollen klagen

Wegen ausstehender Gehälter wollen die Spieler von Lazio Rom die Eröffnung eines Konkursverfahrens erzwingen. Der Verein, mit 103 Millionen Euro verschuldet, kann seit Juni seine Profis nicht mehr bezahlen.

Aus 0:5 wurde 5:5 innerhalb von sieben Minuten

Großen Kampfgeist haben Fußballer des VfL Meckenheim bewiesen. Im Punktspiel der Landesliga Mittelrhein beim SSV Marinheide lagen die Gäste, die nach einem Platzverweis ab der 24. Minute nur noch zehn Spieler auf dem Feld hatten, bis zur 83. Minute mit 0:5 zurück. In einer furiosen Aufholjagd erzielten die Meckenheimer dann in sieben Minuten noch den Ausgleich zum 5:5 Endstand.

Arzt guckt Fußball

Das Fußballfieber seines Arztes hat einem Patienten in einer kenianischen Klinik vermutlich das Leben gekostet. Zeitungsberichten zufolge starb der Mann kurz nach seiner Einlieferung in ein staatliches Krankenhaus, weil der diensthabende Arzt zu lange auf sich warten ließ. Der Mediziner war nach Zeugenaussagen mit der afrikanischen Fußballmeisterschaft beschäftigt. Er habe gebannt vor dem Fernseher gesessen und die spannende Auseinandersetzung zwischen Nigeria und Kamerun verfolgt. Als das Spiel vorbei war, lebte der Patient nicht mehr.

welt1.jpg 95x96
ABSEITS Nr: 48 vorherige seite inhaltsverzeichnis nächste seite