Bernd-M. Beyer: "
Der Mann der den Fußball nach Deutschland brachte" Das Leben
des Walther Bensemann - Ein biografischer Roman
Das Leben des Fußballpioniers Walther Bensemann liefert den Hintergrund
für einen spannenden Roman, der auf fast 550 Seiten die Geschichte
des Fußballs zunächst, vor allem in Süddeutschland, später
die Entwicklung des Fußballs in Deutschland insgesamt darstellt.
Bensemann wurde 1873 in Berlin geboren. Während des Besuchs einer Privatschule
in der Schweiz lernte Bensemann den auf dem Kontinent noch weitgehend unbekannten
Fußball kennen und begeisterte sich für den damals jungen Sport.
Er gründete in Montreux in der Schweiz seinen ersten Fußballclub.
Als Gymnasiast und später als Student gründete er in Süddeutschland
zahlreiche Fußballvereine.
Neben der Begeisterung für den sportlichen Aspekt gewann der erzieherische
Wert des Fußballs für Bensemann zunehmend an Bedeutung. Insbesondere
war es sein Ziel, durch internationale Vergleiche europäischer Vereins-
und Auswahlmannschaften, Menschen unterschiedlicher Nationalität zusammenzuführen.
Er ging davon aus, dass der Fußball das beste Mittel sei, der Jugend
ethische Prinzipien wie Fairness und Altruismus beizubringen. Auf seine
Initiative gingen die ersten hoch umstrittenen internationalen Vergleiche
zwischen einer englischen und einer deutschen Auswahlmannschaft zurück,
die er trotz erheblicher Widerstände 1899 organisierte.
Nach seinem Studium arbeitete Bensemann als Lehrer für moderne Sprachen
an zahlreichen Schulen, zunächst in der Schweiz, später und vor
allem aber an den verschiedensten Schulen in England und Schottland.
Nach dem ersten Weltkrieg gründete Bensemann die Zeitschrift "Kicker",
den Vorläufer des heutigen Kickers. Bis zur Machtergreifung Hitlers
blieb er Herausgeber und Chefredakteur einer der damals bedeutendsten europäischen
Fußballzeitungen. Die Nazis zwangen Bensemann 1933 aufgrund seiner
jüdischen Herkunft und seines Einsatzes für Völkerverständigung
durch den Sport ins Schweizer Exil. Bensemann starb 1934.
Das Buch ist halb Biografie und halb Roman und zeichnet die Entwicklung
des Fußballs von den Anfängen bis zum Beginn der Nazi-Diktatur
nach. Es ist eine äußerst gelungene Mischung aus historisch belegten
(und mit Quellen versehenen) Fakten und fiktiven Ergänzungen. Besonders
beeindruckend geschildert ist der Einsatz Bensemanns für internationale
Fußballbegegnungen. Der hervorragende Journalist setzte sich als Herausgeber
des Kickers gegen nationalen Egoismus und rassistische Ressentiments ein,
die damals weit verbreitet waren und zum Teil bis heute fortbestehen. Das
Buch ist absolut empfehlenswert.
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Hardy Grüne:
Vereinslexikon - Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs
Ein weiteres Mammutwerk aus dem Hause Grüne/Agon ist das deutsche
Vereinslexikon.
Bereits 2001 erschienen umfasst dieses Lexikon sämtliche deutschen
1. und 2.Ligavereine, DDR-Oberliga und Liga, Gauliga, Regionalliga, Amatueroberliga,
etc
Auf 527 A4 Seiten werden 3500 Vereine mit den jeweiligen Wappen, Statistik über
die Platzierung in der jeweiligen Saison, Vereinshistorie, Vereinsfarben,
Spielkleidung und Spielstätten vorgestellt. Zudem gibt es eine Zeittafel
zum deutschen Fußball und einen Artikel zum Thema Vereinsname und
Wappen.
Babelsberg wird ausführlich beim Thema Rotation I. und II., Motor,
SV Babelsberg 03, Spvgg. Potsdam 03, Sc Potsdam I. und II. und SV Nowawes
03 behandelt. Zudem gibt es eine Auflistung sämtlicher DFB und FDGB-Pokalspiele
+ Foto vom Karli.
Aus Potsdamer Sicht weiter interesssant die SG Volkspolizei Potsdam und
Potsdamer Sport-Union. Diese Buch ist vereinstechnisch für Deutschland
derzeit "das Werk" schlechthin.
Leider nur in Schwarz-weiß. Aber wer soll das noch in Farbe bezahlen
können?? Agon Verlag ISBN 3-89874-147-9 45,90 Euro
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