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Zwischenbilanz: Angekommen im Mittelfeld
Die letzten fünf Begegnungen konnte die Elf vom Babelsberger Park nicht gewinnen. Vier Unentschieden und die klare 0:4 Niederlage bei Energie Cottbus dürften dem eigenen Anspruch nicht gerecht werden und haben sichtbar am Selbstbewusstsein genagt.
Nachdem die Vorbereitung durchaus erfreulich verlaufen war, gelang auch der Start in die Meisterschaft. Nach sieben Spieltagen stand man auf Platz 4 (3/2/1). Mit der späten Verpflichtung von Erdal Akdari schien die größte Baustelle in der Innenverteidigung geschlossen. Mit Farid Abderrahmane konnte außerdem kurz vor Transferschluss ein gut ausgebildeter Offensiv-Allrounder hinzugewonnen werden, der insbesondere bei seinem ersten Einsatz beim 4:3 Auswärtserfolg gegen Viktoria 1889 sein Potenzial zeigte.
Eine konkrete Ursache für den anschließenden Sinkflug auszumachen, erscheint schwierig. Verletzungen von Akdari, Eglseder, Reimann und Okada waren offenbar kaum zu kompensieren. Gerade gegen Cottbus wurden die beiden Innenverteidiger schmerzlich vermisst.
Sicherlich hat Almedin Civa eine junge Mannschaft zusammengestellt, die über begrenzte Erfahrung verfügt und bei der Leistungsschwankungen zu erwarten waren und sind. Dennoch sollte man gerade deshalb jugendliche Bereitschaft, Mut und Kreativität nutzen, die Tugenden hat der Kader allemal. Stattdessen scheinen derzeit Nervosität und Angst vor Fehlern das Spiel zeitweise zu lähmen.
Bedenklich stimmt die Tatsache, dass gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel zu viele wertvolle Punkte liegengelassen wurden. Gegen die Kellerkinder Chemie Leipzig (0:1), Luckenwalde (2:2), Neustrelitz (1:1), Bautzen (0:0) und Altglienicke (1:1) gelang kein Dreier. Lediglich Erna II (2:1) wurde am ersten Spieltag bezwungen.
Dabei hat die Mannschaft bereits mehrfach gezeigt, dass sie kann. Rückstände wurden mit Macht bearbeitet, höher eingeschätzten Mannschaften wie Nordhausen oder Lok Leipzig (je 0.:0) wurden Punkte abgerungen. Im Pokal gelang gegen starke Süd-Brandenburger nach 0:2 Rückstand ein erstaunliches Comeback zum 4:2 Endstand.
Man möchte der Mannschaft zurufen, mehr Risiko zu gehen. Dies betrifft die Außenverteidiger ebenso wie die zentralen Mittelfeldspieler, die häufig zu sehr auf Absicherung bedacht sind. Marvin Gladrow hat inzwischen gefühlt wieder die meisten Ballkontakte. Im Aufbauspiel wird zu sehr in die Breite und zu wenig in die Tiefe gespielt. Flanken auf Kopfballungeheuer Andis Shala sind weiterhin Mangelware und wenn es gelingt, ihn zu finden, ist zu selten jemand für die Kopfballablage da, weil die Mittelfeldspieler nicht konsequent genug nachrücken. Dies würde es auch leichter machen, zweite Bälle in der gegnerischen Hälfte zu gewinnen und Konter zu vermeiden.
Die wichtigen Spiele der nächsten Wochen werden zeigen, ob es gelingt, wieder in die Erfolgsspur zu finden. Gefragt sind dabei natürlich die erfahrenen Spieler wie Shala oder Saalbach. Beide zeigten zuletzt Führungsqualitäten und sollten diese Rolle noch stärker annehmen.
In den Partien gegen Auerbach und Meuselwitz begegnet man kurzfristig nochmals zwei Mannschaften aus dem unteren Drittel, danach folgen das schwere Spiel im Pokal-Viertelfinale gegen Rathenow und anschließend Meisterschaftskämpfe mit Halberstadt bzw. dem BFC. Es bleibt unserer Equipe zu wünschen, dass sie die Herausforderung annimmt und die notwendige Rückendeckung der Fans erhält.
Zum Auftakt 2019 gastierte Civas Gang in Bautzen. Zweieinhalb Stunden Fahrt trennen Babelsberg und die historische Altstadt an der Spree. Ein kurzer Abstecher in die durch Senf und Knast berühmt gewordene Metropole der ostsächsischen Oberlausitz war bei bestem Frühlingswetter obligatorisch. Der Auftakt zur Abschiedstour des Teenie-Schwarms war mit einigen Überraschungen gespickt. Erstens darf seit Bautzen nie wieder jemand über die Musik-Auswahl im Karli meckern und zweitens hielt die Startelf einige Neuerungen bereit.
Zum dritten Februar-Wochenende ist Frühling in Babelsberg angesagt. Nachdem der Auftakt ins neue Spieljahr 2019 gegen den BAK im Karli wegen gefrorenem Geläuf noch abgesagt werden musste, steht bei 12 Grad und Sonnenschein der Auswärtsbegegnung in Bautzen mutmaßlich nichts im Wege. Ok, einsetzende Schneeschmelze im Lausitzer Bergland könnte die Spree zum reißenden Hochwasser treiben und die Sportanlage Müllerwiese überfluten. Doch wir wollen nicht gleich mit dem Schlimmsten rechnen.
Es ist noch nicht allzu lange her, da überraschte Archibald Horlitz die Mitglieder des SVB mit der Ankündigung gravierender Veränderungen beim SVB. Wie die Babelsberger Stadionzeitung NULLDREI berichtete, stellte der Vorstandsvorsitzende des SVB bei der Mitgliederversammlung Ende Juni 2018 Reformen der Vereinsstruktur in Aussicht und kündigte zudem seinen Rückzug aus dem Vorstandsamt zum Ende September 2018, spätestens aber zum Ende des Jahres 2018 an.
Wieder einmal startete Nulldrei mit einer runderneuerten Equipe in die neue Spielzeit; es ist nach dem Abstieg aus der Dritten Liga die sechste Runde in Folge in der viertklassigen Regionalliga. Zuletzt gelang trotz erheblicher Personalrotation zweimal Platz 5. Vor dem Saisonstart herrschte in Babelsberg dennoch - und wie meistens etwas defätistisch - die Sorge, dass es wohl gegen den Abstieg gehen würde. Vier Spieltage sind rum und die Propheten des Untergangs wandeln sich fast zu Aufstiegseuphoristen. So dramatisch muss man die Szene nicht malen, aber gewinnen macht definitiv mehr Spaß als verlieren.
In den letzten fünf Jahren war fast schon traditionell für den SVB im Poststadion nichts zu holen. Ein mageres Pünktchen sprang auswärts in fünf Regionalliga-Vergleichen mit dem Klub aus Moabit heraus. Der letzte Auswärtssieg gelang in der Oberliga 2004/05, Torschütze war am 19.03.2005 Karim „The Dream“ Benyamina. Doch diesmal war alles anders! Mit 5:0 fegte unsere Mannschaft den gastgebenden BAK, der letzte Saison Dritter war und zu den Staffelfavoriten gezählt wird, vom eigenen Platz.