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Der Wahnsinn hat Methode

Jahrelang war die „Regionalliga“ die dritte Spielklasse im Deutschen Fußball-Bund. Die eingleisige zweite Bundesliga gibt es erst seit 1981. Zuvor war 1974 aus vier westdeutschen Regionalliga-Staffeln (Nord, West, Südwest und Süd) sowie der (West-)Berliner Oberliga die zweite Bundesliga in zwei Staffeln Nord und Süd gebildet worden. Die „Dritte Liga“ als eingleisige Meisterschaft wurde erst 2008 eingeführt. Vor Gründung der Bundesliga 1963 waren sechs bzw. fünf Oberliga-Staffeln das Premium-Liga-Produkt des DFB. Ab 1978 war die „Oberliga“ die dritthöchste Spielklasse. Inzwischen sind die Oberligen fünfte Spielklasse.

Dieser kurze Ritt durch die Geschichte zeigt, dass die Spielklassenstruktur alle Zeit einem Wandel unterworfen war und dass die Konzentration des Meisterschaftssystems auf Spielklassen, die das gesamte Bundesgebiet umfassen, keineswegs neu ist. Allerdings: Die damalige BRD war 1963 die letzte Fußballnation in Europa, die einen Meisterschaftswettbewerb im gesamten Verbandsgebiet einführte. Auch damals machten sich die Provinzfürsten stark gegen die mit der Bundesliga-Einführung verbundene Abwertung ihrer Verbandsspielklassen.

Da ist es wenig erstaunlich, dass auch derzeit bei der Debatte um die vierte Spielklasse laufenderweise Nebelkerzen geworfen werden. Schließlich geht es nach guter deutscher Kleinstaaterei um Bedeutung, Titel und Pfründe. Das Motto „Meister müssen aufsteigen!“ ficht die Verbandsmeier weiterhin nur am Rande an.

Nachdem nun aber 1860 München in vertrackter Lage vor dem Nadelöhr Relegation steht, geht es auf einmal ganz schnell. Zuvor hatte sich insbesondere der DFB-Vize und Präsident des Bayrischen Fußballverbandes Koch immer wieder hervorgetan und behauptet, die Relegation sei unter allen schlechten Lösungen die beste und Änderungen seinen weder wünschenswert noch möglich. Jetzt heißt es plötzlich: Alle an einen Tisch! Verschiedene Modelle, von denen seitens DFB keines präferiert würde, kamen auf den Tisch. Merkwürdig mutete schon vor Wochen die Erklärung des DFB an, der sich genötigt sah festzuhalten, dass eine Aufstockung auf 22 Mannschaften der Dritten Liga keine Vorzugsvariante darstellen würde. Diesen Eindruck hatte der Präses des Sächsischen Landesverbandes geweckt.

Die Modelle in der DFB Diskussion:

  • Dritte Liga mit 22 Mannschaften mit fünf Absteigern – fünf Regionalliga-Staffeln, Meister steigen auf
  • Dritte Liga mit 20 Teilnehmern und vier Absteigern – Reduzierung auf vier Regionalliga-Staffeln, Meister steigen auf
  • Dritte Liga mit 20 Teilnehmern und vier Absteigern – fünf Regionalliga-Staffeln, rollierendes System bei dem per Losentscheid im Voraus für mehrere Jahre festgelegt wird, welche Staffelmeister direkt aufsteigen und welche um die Relegation spielen müssen
  • Dritte Liga mit 20 Teilnehmern und vier Absteigern – fünf Regionalliga-Staffeln, je ein fester Aufsteiger für RL West und Südwest, zwei weitere Aufsteiger werden durch Relegation aus Nord, Nordost und Bayern ermittelt

Andere Lösungen wie eine zweigleisige Dritte Liga oder die bereits 2015 von westdeutschen Vereinen ins Spiel gebrachte neue vierte Spielklasse mit zwei Staffeln, die nachhaltige Lösungen im Sinne des sportethischen Prinzips „Meister müssen aufsteigen!“ anbietet, werden weiterhin ignoriert.

Erstaunlicherweise hatte ausgerechnet der meist durch Schlafmützigkeit auffallende NOFV die Anregung mit einer neuen Vierten Liga in zwei Staffeln in den Prozess eingespeist. Doch mit der Drohung der Auflösung der Regionalliga Nordost wurde das Thema schnell beerdigt.

Dabei hat das Modell einer neuen vierten Liga mit zwei Staffeln, dass maßgeblich von Essens Präsident Welling vertreten wurde, eine fundierte Grundlage. Anhand verschiedener Kriterien wurden unterschiedliche Lösungsvorschläge untersucht.

Die Bewertung der Ligastruktur Modelle muss anhand von neutralen und allgemein gültigen Kriterien erfolgen:

  • Sportmoral: „Meister müssen aufsteigen“ als sportmoralische Forderung, die nicht bestritten wird
  • Sportliche Qualität: Ligastruktur muss entsprechend der optimalen sportlichen Qualitätsverteilung erfolgen und Nachwuchsförderung und Spannungsgrad im Blick haben
  • (Verbands-)Organisation: Verbände organisieren den Spielbetrieb, entsprechend muss die Ligastruktur die Verbandsorganisation widerspiegeln
  • Infrastruktur & Finanzen: Mit höheren Spielklassen steigen die Anforderungen an Infrastruktur und finanziellen Belastungen und Erlösmöglichkeiten

Die zugehörige Präsentation ist hier hinterlegt: http://www.rot-weiss-essen.de/fileadmin/rwe_ordner/formulare/Ansatz_fuer_eine_Ligastrukturreform-Update.pdf

Klar ist, mit der jetzt geplante Reform der Relegation wird kein Problem der Spielklassenstruktur gelöst. Umso bedauerlicher ist es, dass der NOFV nach einem Termin mit den Herren Grindel und Koch einknickte und zugunsten seiner RL-Staffel Nordost nicht auf einer grundsätzlichen Strukturreform bestand. Die Proteste der Fußballbasis werden hoffentlich dennoch weitergehen. Wenn das Prinzip „Meister müssen aufsteigen!“ weiterhin ignoriert wird, können der DFB und seine Regional- und Landesverbände sich alle sportmoralischen Vorträge sparen!

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Concordia-Ferienspiele vom 30.9. - 4.10. 2013

In der ersten Oktoberwoche ist es endlich wieder soweit. Der SV Concordia Nowawes 06 lädt zu den zweiten Concordia-Ferienspielen. Nach dem gemeinsamen Frühstück und dem Training im Karli warten täglich Überraschungen, Wettbewerbe, Spiele und Herausforderungen auf Euch, die Ihr gemeinsam mit Eurer Gruppe lösen könnt. Wer Lust auf bleibende

Pokal in der Elsterkampfbahn

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Obwohl der Schutzmann und die üblichen Wachschützer (sie würden keine Dopingprobe ohne Befund überstehen), auf das Schlimmste vorbereitet schienen, kam es zu keinerlei Ausschreitungen. Vielleicht lag es ja daran, dass die anwesenden Ostblockies ebenso lange vorm Zapfhahn warten mussten, wie der Rest des Publikums.

Vorne hui - hinten pfui?

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Nach drei Wochen Training und fünf Testvergleichen ist eine erste Zwischenbilanz erlaubt. Offensiv scheint die neue Elf des SVB einiges an Potential zu haben. Es blitzte in den Testspielen mehrfach auf. Gegen St. Pauli und Union beeindruckten Christopher "Blase" Blazinski, Daniel Becker und Sülo Koc mit einigen Kurzpasspassagen. Letzterer ist immer ein Gefahrenherd, wenn er auf den Außenbahnen steil geschickt wird. Kai Druschky und Lucas Albrecht zeigten gegen die unterklasisgen Teams aus Waltersdorf und Deetz sowie gegen Internationale gute Laufwege und Abschlüsse. Insbesondere durchgesteckte Pässe von Blazinski und Becker könnten eine gefährliche Waffe werden, die beide Stürmer schon mit gutem Riecher nutzten.

Wenig Lust zum Reden - Lets talk about Nulldrei Vol.II

Nachdem bei der ersten Veranstaltung des Fanbeirats unter dem Titel "Lets talk about Nulldrei" munter geplaudert wurde, zeigten sich die eingeladenen Spieler Philipp Kreuels und Kapitän Daniel Reiche sowie Trainer Christian Benbennek bei Auflage #2 deutlich dünnhäutiger.

SV Wehen Wiesbaden - SV Babelsberg 03 1 : 0

tl_files/Abseits/img/2013/hansa.jpgIrgendwie interessierte sich niemand, trotz Kampfpreises, für den ersten regulären Auftritt im neuen Jahr, sodass nur eine fantechnische Rumpftruppe im TeBe-Mobil (Danke!) undercover den Weg nach Wiesbaden antrat. „Was soll das nur werden?“ , dachten sich eigentlich alle an Bord des Neuners: wir befürchteten, im öden Brittastadion zu Wiesbaden mit vielleicht 20 insgesamt Leuten im Gästeblock Augenzeugen eines öden Fußballnachmittags ohne Stimmung und ohne Gästemob zu werden. Es kam ein bisschen anders...

Vollkommen unspektakulär, abgesehen von den phantastischen Blumenmustern, die der Winterwind an die vereisten Scheiben des Transporters von Innen (!!!) zauberte, erreichten wir, begleitet von aberwitzigen Spekulationen um Aufstellung, Essensversorgung

Neuer Weltrekord:         36 Rote Karten

Beim Spiel zwischen CA Claypole und Victoriano Arenas in der fünften agentinischen Liga wurde der bisherige Weltrekord der Roten Karten aus dem Jahr 1993 in Paraguay eingestellt

Neymar bester Spieler in Südamerika

Zum besten Spieler in Südamerika ist zum zweiten Mal in Folge Neymar vom FC Santos gewählt worden.