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24. April 1949: Babelsberg wird brandenburgischer Fußballmeister

Vor 71 Jahren gewann die SG Babelsberg am 24. April 1949 den Meistertitel des Landes Brandenburg. Im Endspiel auf neutralem Platz in Eberswalde gewann die Mannschaft um Kapitän Heinz "Schupo" Tietz und Torwächter Karl-Heinz "Schrippe" Schröder gegen die BSG Franz Mehring Marga aus Senftenberg nach 0:1 Rückstand durch Tore von Hans "Hänschen" Unger und Willi "Polter-"Müller mit 2:1.

Nachdem sich die SG Babelsberg seit Kriegsende 1945 mit Spielern der früheren Sportvereine Eintracht und Nulldrei zu einer der herausragenden Sportgemeinschaften des Landes Brandenburg entwickelt hatte, war man in den Meisterschaften 1947 und 1948 jeweils knapp gescheitert. 1947 unterlag man im Viertelfinale bei der SG Forst-Mitte. 1948 musste man im Endspiel dem Titelverteidiger Cottbus-Ost den Vortritt lassen.

1948/49 wurde die Meisterschaft zunächst in zwei Staffeln (Nord-)West und (Süd-)Ost ausgetragen. Babelsberg war der starken Weststaffel mit Gemeinschaften aus der Stadt Brandenburg, der SG Volkspolizei und Brandenburg West zugeteilt. Dazu kamen Luckenwalde Süd, Eberswalde Nord, ZSG Hennigsdorf, Union Fürstenwalde, ZSG Wittenberg sowie die SG Bernau und VP Potsdam.

Nach einem durchwachsenen Start steigerten sich die Babelsberger und legten eine von Oktober 1948 bis März 1949 dauernde Erfolgsserie mit 13 Siegen und zwei Remis aus 15 Spielen hin.  Vorentscheidend war das Heimspiel auf dem Karl-Liebknecht-Sportplatz gegen den zwischenzeitlichen Tabellenführer Brandenburg West. Vor 4.000 Zuschauern gewann die SG durch Tore von Willi Müller (genannt "Poltermüller") und Werner "Der Lange" Giesler I.

Babelsberg setzte sich in seiner Staffel mit 14 Siegen und zwei Remis bei zwei Niederlagen klar durch und holte den Staffeltitel. In der Ost-Staffel hatte sich der langjährige Rivale Grube Marga gegen den vormaligen brandenburgischen Meister Cottbus Ost durchgesetzt, die nun als Sportfreunde oder Rot-Weiß Cottbus firmierten.

Die Meisterschaft sollte mit Hin und Rückspiel ausgetragen werden. Zunächst hatte Babelsberg Heimrecht. Vor 7.000 Zuschauern an der Karl-Liebknecht-Straße siegten die Kicker aus Babelsberg am 03. April 1949 mit 4:1. Doch im Rückspiel drehten die Lausitzer den Spieß um und behielten am 10. April 1949 im Senftenberger Stadtteil Brieske mit 2:0 die Oberhand. Da es keine Wertung nach aggregiertem Torverhältnis gab, musste ein drittes, entscheidendes Spiel her. Dieses Entscheidungsspiel wurde am 24. April 1949 im Stadion Eberswalde ausgetragen.

8.000 Zuschauer hatten sich in Eberswalde eingefunden, um das Finalspiel zwischen der SG Babelsberg und der nun als BSG Franz Mehring firmierenden Mannschaft aus Marga zu sehen. Die Niederlausitzer gingen nach 18 Minuten mit 0:1 in Front. Den Treffer erzielte Franke.

Kurz nach dem Wechsel zur Halbzeit gelang Hans Unger der Ausgleich, der die Bremsen löste. Es war dem Draufgänger Willi „Poltermüller“ vorbehalten, nach 62. Minuten den 2:1 Führungstreffer zu erzielen, der letztlich den großen Sieg und die brandenburgische Meisterschaft brachte.

Statistik zum Endspiel um die brandenburgische Meisterschaft am 24. April 1949 im Stadion Eberswalde

SG Babelsberg vs. BSG Franz Mehring Marga 2:1 (0:1)

SG Babelsberg: Karl-Heinz Schröder, Horst Bartholomäus, Vincenz Balduin, Erich Hach, Gerhard Warmo, Kurt Boeck, Horst Schlüter, Heinz Tietz, Willi Müller, Werner Giesler, Hans Unger

BSG Franz Mehring Marga: Werner Stiller, Gerhard John, Heinz Hentschel, Hermann Fischer, Horst Lehmann, Werner Schurrmann, Werner Weist, Paul Hennemann, Herbert Rieger, Erich Lehmann, Horst Franke

Tore: 0:1 Franke (18.), 1:1 Unger (46.), 2:1 Müller (62.)

Schiedsrichter: Szymanek (Berlin)

Stadion: Eberswalder Stadion, Eberswalde

Zuschauer: 8.000

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Der Rasen Teppich im Karli

Mittagsmagazin im Karli mit Greenkeeper Andi ProbaDas Karl-Liebknecht-Stadion und der Rasen auf dem Hauptplatz war nicht immer eine Liebesbeziehung. In früheren Jahren gab es heftigen Streit über die Qualität und die Pflege des Geläufs. Doch das hat sich Dank akribischer Arbeit deutlich verändert. Der DFB veranstaltet das U19 DFB Pokalfinale seit mehreren Jahren im Karli, auch wegen der Qualität des Rasenplatzes. Jetzt hat das Mittagsmagazin des ZDF beim langjährigen Greenkeeper Andi Proba nachgefragt…

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Christian Groß von Werder Bremen beendet seine aktive Laufbahn. Der 35jährige Defensiv-Spezialist absolvierte nochmals 20 Bundesliga-Spiele und kommt damit auf insgesamt 83 Einsätze im Oberhaus. Sein Bundesliga-Debüt feierte er als 30jähriger im September 2019.

Für Babelsberg 03 absolvierte Christian Groß von Juli 2011 bis Mai 2013 50 Drittliga-Partien und ein Spiel im DFB Pokal 2011 gegen den MSV Duisburg, in dem er sich leider eine schwere Knieverletzung zuzog.

Am 18. Mai 2024 absolvierte er gegen den VfL Bochum sein letztes Bundesligaspiel und wurde im Bremer Weserstadion verabschiedet. Ab Herbst 2024 wird Christian Groß für den deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen in der Scouting-Abteilung tätig sein.

Eine erfreuliche Saison. Doch Fragen bleiben offen!

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Olli Kragl mischt Serie D auf

Nach einer Odyssee durch die italienischen Ligen hat Oliver Kragl im sizilianischen Trapani das Glück wiedergefunden. Der frühere Nulldreier (35 Drittliga-Spiele 2012/13, 3 Tore) kam im Sommer 2023 an die Westspitze der Mittelmeer-Insel und knüpfte an längst vergangene Leistungen an.

 

Ein spannendes Frühjahr

tl_files/Abseits/img/2024/240207_ohne_amateure_keine_profis.jpgNachdem der SVB zuletzt dreimal in Folge Platz 10 bzw. 11 der Regionalliga Nordost erreichte, macht sich nach der Hinrunde 2023/24 Euphorie im Babelsberger Kiez breit. Nach siebzehn absolvierten Spielen liegt das Team vom Babelsberger Park auf Platz 5 in Reichweite zur Tabellenspitze. Der erste Greifswald ist zwar neun Punkte entfernt, hat aber schon drei Spiele mehr ausgetragen. Auch Cottbus und der BFC, die in der Spitzengruppe platziert sind und unbedingt Meister werden wollen, müssen noch am Babelsberger Park aufdribbeln.

Lok Sportplatz erhalten! Spekulation verhindern!

Der Sportverein Lok Potsdam nutzt den Sportplatz Berliner Straße seit 1951. Das Bundeseisenbahnvermögen beabsichtigt, das Grundstück im Höchstgebotsverfahren zu verkaufen. Der Verkauf würde dem Sportverein seine Heimat nehmen und der Potsdamer Sportfamilie eine weitere traditionsreiche Sportstätte entziehen.

Das Höchstgebotsverfahren muss gestoppt werden: Hier gehts zur Petition!