Archiv

Die Bilanz der Hinrunde

Sportplatz am Horstweg
Saisonauftakt gegen Lok Leipzig
 
„Vorne hui, hinten pfui“ hatte die Abseits-Redaktion einen Zwischenbericht über die Vorbereitung auf die laufende Regionalliga-Saison im Juli überschrieben. Dass sich diese Kurzanalyse zum Leitmotiv der Hinserie mausern würde, hatten wir bei unserem begrenzten Fußball-Sachverstand nun wirklich nicht erwartet. Die neue Elf von Trainer Cem Efe hat mit 29 Treffern in 15 Spielen die viertschlechteste Gegentorbilanz der Staffel. Bei den geschossenen Toren liegt unsere Elf immerhin auf Rang 6 (27 Treffer). Nur drei Mal (gegen Leipzig, in Auerbach und in Rathenow) gelang es hinten zu Null zu spielen. Vorn wurde außer in der Partie gegen Carl Zeiss Jena (0:1) erfreulicherweise in jedem Spiel eingenetzt.Nach der guten Vorbereitung und dem Traumstart mit drei Siegen gegen Leipzig (1:0), Auerbach (3:0) und Zwickau (2:1) hatte alles nach einer Spielzeit über den Erwartungen ausgesehen. Auch wenn die Auftakterfolge auch glücklich zustande kamen, so konnte man das gewachsene Selbstvertrauen auch im Spiel gegen den BAK (1:3) beobachten. Bis zum Aussetzer bei Keeper Marvin Gladrow und der folgenden roten Karte war Nulldrei nach Meinung vieler Beobachter das bessere Team als der spätere Spitzenreiter aus dem Poststadion.
tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/130809_auerbach.jpg
Nulldrei feiert in Auerbach einen 3:1 Sieg
tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/130824_bak.jpg
über 1000 03-Fans beim Berliner AK

Das folgende Unentschieden gegen Union (1:1) war glücklich, die Heimniederlage gegen Jena (0:1) verdient. Spätestens jetzt hätte den selbsternannten Experten klar sein müssen, dass die Bäume in dieser Spielzeit nicht in den Himmel wachsen würden. Das prestigeträchtige Havelland-Derby gegen Rathenow konnte Babelsberg ohne Mitwirken des die Hinrunde prägenden Sülo Koc 2:0 für sich entscheiden. Wenn auch Ingo Kahlisch nicht müde wird, die vermeintlich besseren Bedingungen in der Landeshauptstadt zur Aufwertung der eigenen Leistung zu nutzen, bleibt festzuhalten, dass sich beide Vereine in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit stark angenähert haben und in Rathenow durch die erheblichen öffentlichen Investitionen in das Stadion Vogelgesang beste Rahmenbedingungen für Regionalliga-Fußball herrschen. Leider wird die ohne Zweifel gute Arbeit von Ingo Kahlisch vom westhavelländischen Fußballpublikum trotz Kontinuität und Bodenständigkeit nicht angenommen. Woran das wohl liegen mag?

tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/130830_halberstadt.jpg
Niederlage trotz Überzahl gegen Nordhausen
Am neunten Spieltag war die stärkste Mannschaft der Hinrunde zu Gast. Neustrelitz präsentierte sich körperlich fit, ebenso robust wie technisch versiert, gedankenschnell, kombinationsstark und einsatzfreudig. An diesem Sieg (1:2 aus Babelsberger Sicht) gab es nichts zu deuteln und es wird hochgradig spannend zu sehen, ob die Elf von Trainer Brdaric dieses Niveau halten können wird.
tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/131005_neustrelitz.jpg
trotz guter Leistung war Neustrelitz eine Nummer zu stark
Beim anschließenden 2:2 in Plauen zeigte sich dann erneut, wie wenig stabil unsere Elf in Drucksituationen agiert. In einem bescheiden ansehnlichen Spiel ging Nulldrei durch zwei Kopfballtore nach Ecken in Front und fing sich in einer hektischen Schlussviertelstunde den Ausgleich. Auch bei der folgenden Partie gegen Nordhausen stimmte die Balance zwischen Offensive und Defensive nicht. Gegen einen limitierten Gegner lag unsere Elf zur Halbzeit 1:2 hinten und spielte anschließend noch 30 Minuten in Überzahl. Dennoch obsiegten die Gäste aus der Doppelkorn-Stadt nach katastrophalen individuellen Fehlern mit 3:2.
Erfreulicherweise zeigte unsere Mannschaft nun eine so nicht unbedingt zu erwartende Reaktion. In Berlin setzte sich die Elf um Kapitän Jule Prochnow 3:1 gegen Viktoria 1889 durch und begeisterte dabei durch Kombinationsfußball, Laufbereitschaft und Siegeswillen ebenso wie bei der folgenden Partie gegen den 1. FC Magdeburg. Die immer besser in die Meisterschaft findenden Gäste lagen zwar nach 52 Minuten 2:1 in Front. Doch mit einer starken Vorstellung glich unsere Elf eine Viertelstunde vor Schluss aus (2:2). Nulldrei war am Drücker, der FCM stehend k.o. Das es nicht zum Sieg reichte, war einigen Magdeburgern zu verdanken, denen der Arsch ob der drohenden Niederlage wohl auf Grundeis ging.
tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/131109_machdeburch.jpg
das Sportliche geriet gegen Magdeburg zur Nebensache
Leider verletzte sich in dieser Partie unser Kapitän Jule Prochnow im Gesicht so schwer, dass er in den abschließenden Partien gegen Charlottenburg II (2:5) und Meuselwitz (3:4) nicht mehr eingesetzt werden konnte. Doch nur mit dem Ausfall des erfahrenen Defensivallrounders können die beiden Niederlagen zum Jahresausklang nicht erklärt werden. Ohne Zweifel waren die Berliner besser besetzt, als es der Tabellenstand zu diesem Zeitpunkt suggerierte, doch so naiv wie unsere Mannschaft verteidigte, darf man sich nicht präsentieren. Einmal ist keinmal, sagt ein altes Sprichwort und so ist an dieser Niederlage eigentlich nur ärgerlich, dass man sich gegen Meuselwitz zu Hause erneut offensiv wie defensiv inkonsequent zeigte und insgesamt die fünfte Heimniederlage kassierte.

So steht unsere Elf nach 15 absolvierten Partien (wegen eines ominösen Wasserschadens im Bruno-Plache-Stadion in Leipzig musste die erste Partie der Rückrunde in Leipzig abgesagt werden) auf Rang 10 der Tabelle.

Obwohl gefühlt mehr drin war, steht unsere Elf im vor der Saison ausgegebenen Zielkorridor (Platz 7-11). Wie die Rückrunde ohne den nach Paderborn in die zweite Liga gewechselten Sülo Koc (Viel Glück, Sülo!) läuft, ist nicht absehbar. Natürlich wird seine Schnelligkeit fehlen, aber denkbar ist auch, dass andere Spieler jetzt besser zur Geltung kommen, wenn das Spiel nicht so stark auf einen einzelnen Akteur zugeschnitten sein wird.

Erfreulich hat sich die Zuschauerzahl entwickelt. Mit 2.671 Besuchern belegt Babelsberg Rang 3 des entsprechenden Rankings hinter Magdeburg (5.303) und Jena (3.767). Spitzenreiter Neustrelitz hat im Schnitt 934 Besucher. Weniger erfreulich ist die Bilanz der Strafzahlungen. Wer ernsthaft an der weiteren Existenz des Babelsberger Fußballs interessiert ist, sollte das Abbrennen von Pyrotechnik mindestens auf bessere Zeiten verschieben. Ebenso unerfreulich ist das FairPlay und Gastfreundschaft ausblendende Verhalten einiger Spezialisten zum Beispiel bei den Spielen gegen Meuselwitz und Halberstadt. Gerierten sich einige Protagonisten aus dem Umfeld der EckCrew und von LosConsortos als Maulhelden und Bierverschwender, wollten ein paar Möchtegern-Hooligans den Kindern aus Halberstadt ans Leder. So nähert man sich dort also langsam den Berliner Vorbildern an.
 
Diese im Verhältnis zu anderen Vereinen überschaubaren Sorgen können die durchaus positive Entwicklung des SVB aber nicht verdecken. Trotz des sportlichen Abstiegs, der langwierigen Querelen in den Leitungsgremien des Vereins und der leider nicht zufrieden stellenden Heimbilanz der Hinrunde gewinnt Babelsberg neue Mitglieder. Angesichts der mäßigen Außendarstellung der letzten drei Jahre machen diese Tatsache und die überaus erfreuliche Bilanz der Nachwuchsabteilung Mut für die Zukunft.

Allez les bleus - auf geht’s, Ihr Blauen!

tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/131027_nordhausen.jpg
tl_files/Abseits/img/2013/spielberichte/131129_meuselwitz.jpg

Zurück

Rasenballsport feiert neuen Rekord

Keine 3 Monate in der 1. Bundesliga und schon jetzt hat Rasenballsport Leipzig einiges an neuen Rekorden aufzuweisen. Als Aufsteiger Tabellenführer zu sein, dies kann jedem mal passieren, aber das nach einer Live-Übertragung die Einschaltqoute mit 0,00 Millionen Zuschauern angegeben wird, das hatte bislang noch kein Verein geschafft.

Saisonstart geglückt

DFB-Pokal: Babelsberg vs. SC FreiburgNach fünf Meisterschaftspartien platziert sich der SVB in der Regionalligatabelle mit neun Punkten auf Rang 7. Dem Meisterschaftsdämpfer in Jena (0:3) und dem klaren Pokalaus gegen den Bundesligisten SC Freiburg (0:4) folgte eine starke Reaktion der Elf von Cem Efe. Im Pokal gegen Kolkwitz (4:0) und in der Meisterschaft gegen Lok Leipzig (2:0) kam man zu jeweils klaren Erfolgen. Die gegenüber der Vorsaison punktuell veränderte Mannschaft überzeugt fußballerisch und physisch. Gelingt es auf dem Teppich zu bleiben und Konzentrationsmängel abzustellen, ist ein Vorrücken in die Spitzengruppe der Regionalliga-Staffel Nordost möglich.

Erster Test auf der Wrangelritze

Hansa 07 vs. SVB 03Bereits in den beiden vorangegangenen Spielzeiten startete der SVB sein Testspielprogramm auf dem Kreuzberger Sportplatz Wrangelritze mit einem freundschaftlichen Vergleich gegen den Berliner Bezirksligisten Hansa 07. Zum Einsatz kamen nahezu alle Spieler des SVB.

Schafft Nulldrei den Turnaround?

Präsi und Vize in MalenteMit dem ersten Landespokalsieg seit 2011 qualifizierte sich der SVB für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals und wird damit erstmals seit längerem wieder auf der überregionalen Fußballbühne präsent sein. In der Sonnabendnacht wurde die Begegnung mit dem Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg ausgelost. Trotz verschiedener Baustellen scheint Babelsberg 03 nach drei Jahren Konsolidierung vor einer nachhaltigen Trendwende zu stehen.

Pokalsieg mit Tränengas

In Luckenwalde an der Nuthe, da gibts was uff die SchnuteBabelsberg 03 ist brandenburgischer Pokalsieger! Zum ersten Mal seit 2011 gelang es unserer Elf, die KO-Trophäe des Fußballlandesverbandes aus Cottbus wieder in den Kiez rund um den Weberplatz zu holen. In beeindruckender Manier wurde der wiedererstarkte FSV Luckenwalde von 1963 vor über 3.000 Zuschauern auf eigenem Platz in die Schranken gewiesen.

Der fünfte Anlauf

Einlauf im SeelenbinderDer SV Babelsberg 03 ist Rekordsieger des brandenburgischen Pokalwettbewerbs, der seit 2010 unter dem Namen einer  nordrhein-westfälischen Brauerei firmiert. Bereits achtmal holte der SVB die Pokal-Trophäe des märkischen Fußball-Landesverbandes FLB. Der erste Pokalsieg gelang 1999 in Schöneiche mit 5:2 gegen Stahl Eisenhüttenstadt. Letztmals gewann Babelsberg 03 den Pokal 2011 gegen den VfB Hohenleipisch. 2010 hatte die Babelsberger Reserve-Elf im Finale gegen den BSC Süd 05 obsiegt. Danach hatte der FLB Reserve-Mannschaften vom Pokalwettbewerb ausgeschlossen.

In den letzten vier Jahren durchlief Nulldrei allerdings eine Pokal-Durststrecke. In den Finals 2012 und 2014 scheiterte Babelsberg gegen Falkensee / Finkenkrug bzw. gegen Optik Rathenow.

An Peinlichkeit kaum zu überbieten

Kegeln, Reiten, Haare föhnen, keiner will mehr Einwurf sehen.Die ohnehin in Babelsberg nicht sonderlich beliebte Sportsendung des Rundfunks Berlin-Brandenburg gab am vergangenen Sonntag mal wieder ein besonders schlechtes Bild ab. Während manche Missbilligung der unausgewogenen Berichterstattung der letzten Jahre vielleicht überzogen war, gab die Sportplatz-Redaktion nun den Kritikern neues Futter. In einer Vorschau auf die neue Regionalliga-Saison – von der RBB Redaktion wegen zahlreicher Berlin-Brandenburg-Duelle als beste Regionalliga aller Zeiten titulierte Meisterschaft – wurden gleich zwei (potentielle) Brandenburger Regionalligisten unterschlagen. Einmal mehr outete sich die Sportplatz-Redaktion als Berlin- und Cottbus-zentriert.

Zuviel der Ehre ;-)

St. Pauli vs. Union (Foto: imago)Der kleine SVB tauchte kürzlich mal wieder im Profifußball auf. Zwischen geklauten St. Pauli Fahnen präsentierten Union Sympathisanten eine historische Babelsberg Fahne und einen Pullover mit der Aufschrift 1903. Wäre es der 1. April gewesen, hätte man wohl von einem April-Scherz ausgehen können. War es aber nicht.