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Pommes spalten die Nation
Die deutsche Pommes Krise hat nun auch Babelsberg erreicht. Mehrerediplomatische Depeschen des Fanbeirats konnten das BabelsbergerRegierungspräsidium und den Treuhänder der Stadionversorgung bisher nicht dazu bewegen, die belgisch frittierte Kartoffel zur Grundversorgung der Besucher des Karl-Liebknecht-Stadions einzuführen. Nach den Erkenntnissen des Fanbeirats sind hierfür „unterschiedliche Probleme im organisatorischen und administrativen Bereich“ ursächlich.
Während es in der Vergangenheit im Karl-Liebknecht-Stadion regelmäßige Notlagen bei der Versorgung mit vegetarischen Lebensmitteln gab und die Hungersnot im Karli nur widerwillig mit Steak und Bratwurst bekämpft werden konnte, wurde diese Dürreperiode mit dem Import indischer Spezialnahrung überwunden. Doch dieses Angebot und alle anderen Spezereien können die Süchtigen nicht von der in Öl gebackenen Kartoffel lösen. Der Fanbeirat hat deshalb in der üblichen selbstlos-bürokratischen Sprache angekündigt, die Initiative zu ergreifen, um in der Pommes Krise Abhilfe zu schaffen. Leider konnten die notwendigen Konferenzen, Workshops und Selbstfindungskurse hierzu wegen Krankheit noch nicht stattfinden.
Nach Recherchen das ABSEITS weigerte sich der Caterer bislang hartnäckig, Pommes im Karli anzubieten. Zur Begründung hieß es, dass Pommes in Deutschland traditionell in Rot-Weiß zum Verzehr angeboten werden. Dies sei jedoch in Babelsberg problematisch und könnte für Unmut unter den Fans sorgen.
Rückendeckung bekam der Caterer von Turbine-Coach Bernd Schröder. "Pommes Rot-Weiß sind mit uns nicht zu machen. Das ist doch kein Weltniveau. Schließlich schaut das ganze Universum auf den FFC Turbine. Wir hatten schon 1988 beim Finale der Bestenermittlung in Aue gegen die BSG Rotation Schlema Wurzener Erdnussflips für die Mannschaftsversorgung organisiert. Da gab es noch gar keine Pommes.", so Schröder.
Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen verlautete nun, es werde fieberhaft an einer Lösung gearbeitet. Vorbild ist wiedermal St. Pauli. Beim Babelsberg des Westens konnten erste Erfolge mit Pommes Schoko-Mayo erzielt werden. Eine besonders deftige Variante sei darüber hinaus in Vorbereitung.
Merkwürdigerweise gibt es in dieser wichtigen Angelegenheit allerdings noch keine solidarischen Grüße der befreundeten Fanszenen. Auch eine Chemnitzer Anti-Pommes-Kampange, die die French Fries als undeutsches Lebensmittel verunglimpft, ist bisher nicht bekannt. Und schließlich bleibt zu fragen, warum noch kein Banner „Pro Pommes!“ vom heroischen Kampf des Fanbeirats für den Manta-Teller im Karli kündet. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.
Euer Abseits-Team
Das Rückspiel gegen Energie Cottbus zeigte wieder einmal, welchen Unterhaltungswert Fußball im Karli haben kann. In einer spannenden Partie hatte der SVB schließlich das bessere Ende auf dem Platz für sich. Andis Shala und Apo Beyazit in der Nachspielzeit besorgten die Treffer zum 2:1 Heim-Erfolg für Nulldrei. Der Equipe gelang der Einstieg in einen versöhnlichen Saisonabschluss mit vier Dreiern in Folge. Hätten die Blau-Weißen alle Spiele so ernst genommen wie die Begegnung mit den Lausitzern, wäre in der Meisterschaft mehr möglich gewesen.
Vier Jahre lang betreute Cem Efe die erste Mannschaft des SVB als verantwortlicher Trainer in der Regionalliga. Nun hat Cem Efe festgestellt: „Ich habe andere Ziele.“ Das ist in gewisser Weise ebenso erfreulich wie erstaunlich. Im Frühjahr 2015 verlängerte der gebürtige Berliner unter deutlich schwierigeren Vorzeichen seinen Vertrag am Babelsberger Park und erklärte: „Nach Babelsberg gibt es nicht viel, was reizvoll für mich ist.“
Kürzlich teilten die Stadtwerke Potsdam GmbH (SWP) auf Anfrage von Potsdamer Medien mit, dass Sponsoring-Leistungen der SWP Tochter Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) an die drei größeren Leistungssportvereine SC Potsdam, Turbine Potsdam und Babelsberg 03 neu verteilt werden. Insgesamt werden durch den Stadtkonzern und seine Energieversorger-Tochter – ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Energieversorger E.DIS - jährlich rund 750.000 Euro für Werbemaßnahmen im Sport und in der Kultur ausgegeben. Außerdem würden vermehrt Anfragen auf Förderung aus den Bereichen Soziales und Umwelt gestellt, denen man zukünftig gerecht werden wolle.
Die Babelsberger Traditionssportstätte Sandscholle – Heimstätte der Babelsberger Nachwuchsabteilung - soll zugunsten eines neuen Grundschulstandortes geschliffen werden. Die Fehleinschätzungen der Stadtpolitik zur Bevölkerungsentwicklung und die verfehlte Strategie, Haushaltsdefizite vergangener Jahre durch Verkauf kommunaler Immobilien zu decken, werden nun zum teuren Bumerang. Leidtragende sind Vereins- und Freizeitsportler in Babelsberg. Jammern hilft jedoch nicht – es gilt das Beste aus der Situation zu machen.
Nach fünf Meisterschaftspartien platziert sich der SVB in der Regionalligatabelle mit neun Punkten auf Rang 7. Dem Meisterschaftsdämpfer in Jena (0:3) und dem klaren Pokalaus gegen den Bundesligisten SC Freiburg (0:4) folgte eine starke Reaktion der Elf von Cem Efe. Im Pokal gegen Kolkwitz (4:0) und in der Meisterschaft gegen Lok Leipzig (2:0) kam man zu jeweils klaren Erfolgen. Die gegenüber der Vorsaison punktuell veränderte Mannschaft überzeugt fußballerisch und physisch. Gelingt es auf dem Teppich zu bleiben und Konzentrationsmängel abzustellen, ist ein Vorrücken in die Spitzengruppe der Regionalliga-Staffel Nordost möglich.