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“Schiedsrichter Telefon!“
Über Gefahren des Mobilfunkes

Schiedsrichter ans Telefon!
So oder ähnlich schallte es vor Jahren durchs Stadion, wenn ein Schiedsrichter sich bei den Fans unbeliebt gemacht hatte. Heute würde ein Schiri über solche Scherze mit Sicherheit nur Müde lächeln, denn wie die meisten Deutschen würde wohl auch unser Schiri über ein sogenanntes Handy verfügen.
Rund 55 Millionen Mobiltelefone wurden bislang in Deutschland verkauft - mehr als Festnetzanschlüsse existieren. Durch den Wechsel von der analogen Signalübertragung auf die digital-gepulste Technologie haben sich unsere Lebensumstände innerhalb der vergangenen Jahre grundlegend verändert. Mittlerweile hat die allgemeine Überzeugung, ohne Mobilfunk nicht mehr auszukommen, schon wahnhaften Charakter angenommen hat.
Neben dem Nutzen, den die Handys durch ständige Erreichbarkeit und Komfort beim Telefonieren bieten, gehen von den Geräten aber auch Gefahren aus, sei es durch die Technik im und ums Handy oder durch mißbräuchlichen Einsatz.
Im allgemeinen wird versucht diese Gefahren herunterzuspielen. Gutachten die das Gegenteil belegen werden von der Industrie bis hin zu höchsten Regierungskreisen boykottiert. Bestehende Studienergebnisse werden zurück gehalten und die Bevölkerung derweil als Versuchsfeld benutzt, an der ernste Auswirkungen wohl erst in zehn Jahren sichtbar werden. Unterdessen macht die Industrie Billionen Gewinne.
Insbesondere gehen die Gefahren dabei von den Sendeanlagen aus, die eine flächendeckende Befeldung mit gepulster Hochfrequenz über uns legen. Besonders in Ballungsgebieten überziehen uns diese Basisstationen feinmaschig mit Abständen bis hinunter zu hundert Metern und sind zum Beispiel auf einem Mast, einem Schornstein oder dem Dach eines Gebäudes installiert. In Deutschland gibt es heute nicht nur eine flächendeckende Versorgung mit Mobilfunk, sondern der Wettbewerb der verschiedenen Anbieter hat bereits zu einer vierfachen Überversorgung geführt. Ungefähr so, als gäbe es für jede Automarke ein gesondertes Netz von Autobahnen.
Und das obwohl ca. 70 Prozent der Menschen empfindlich auf elektromagnetische Felder reagieren.
Vor allem Schwangere, Kinder, Kranke und alte Menschen sind davon besonders betroffen. Häufigste Beschwerden sind dabei Müdigkeit, Schlafstörungen, nervöse Zustände, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwä-che, Lernstörungen, Ohrgeräusche (Tinitus), Herzrhythmusstörungen, erhöhter Blut-druck, Blutbildveränderung, Augenreiz, Immunschwäche, Reaktionszeitverlänge-rung, Blutgerinnung, Fruchtbarkeitsstörun-gen, Potenzstörungen, beschleunigtes Zellwachstum (Krebspromotion).
In Badalona/Spanien nahmen 41 Bewohner eines Gebäudes unweit einer Mobilfunkan-tenne an einer Umfrage teil. Folgende Ergebnisse wurden festgestellt: 9 Krebsfälle, 16 Fälle von Hautveränderungen, 19 Fälle von Gleichgewichtsstörungen, 11 Fälle von Hörstörungen, 17 Fälle von Herzrhythmusstörungen, 14 Fälle von Appetitsverlust, 33 Fälle von Schlafstörungen, 30 Fälle von Kopfschmerzen, 22 Fälle von Schwindel.
Eine Betroffene berichtete von einer dramatischen Verschlechterung des Sehvermögens ihres Sohnes, sowie von einem plötzlichen Wachstumsstop, obwohl sich ihr Sohn bis dahin völlig normal entwickelt hatte. Ein Umzug jedoch habe die Symptome verschwinden lassen.
In der Nähe einer Mobilfunkbasis verändere sich nach einigen Wochen das Blutbild bei Kindern und empfindlichen Personen, meint Medizinphysiker Prof. von Klitzing. Auch die Blut-Hirn-Schranke, die die Hirnzellen vor schädlichen Stoffen schützt, werde durchlässiger. Dabei gebe es "keinen linearen Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung".
Eine Abschirmung vor diesen Mikrowellen ist kaum möglich. Wir müssen uns im übertragenen Sinne "zwangsbestrahlen" lassen! Allerdings müssen Mobilfunkanlagen in reinen Wohngebieten von den Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr länger hingenommen werden. So das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, das den bereits begonnenen Bau einer Mobilfunkantenne gestoppt hatte. Bürger die in der Nähe einer Antenne wohnen, können eine Mietzinsreduktion erwirken.
Aber auch die Mobiltelefone selbst bergen erhebliche Gefahrenquellen. Die Funkwellen der Mobiltelefone transportieren Energie, die das Gewebe im Kopfbereich erwärmen kann. Während die meisten Organe problemlos damit zurechtkommen, gilt als kritisches Organ das Auge, das aufgrund fehlender Blutzirkulation nur geringe Möglichkeiten zum Wärmeausgleich hat. Während eines Telefonats erhöht sich die Temperatur des Auges um 0,2 Grad.
Und ein nur anderthalbminütiger Handy-Gebrauch führt bereits zu erheblichen Veränderungen der roten Blutkörperchen mit der Folge von Durchblutungsstörungen und Sauerstoffmangel im Gehirn. Der vorige unbelastete Zustand stellt sich erst nach 40 Minuten wieder ein. Jugendliches Gewebe absorbiert die thermischen Effekte besonders widerstandslos, mit bislang unabsehbaren Folgen für die weitere körperliche Entwicklung.
So verdoppelten sich beispielsweise in Schweden die Verschreibungen von Schlaftabletten bei jungen Frauen zwischen 15 und 24 Jahren in den Jahren 1994-1996. Also zu genau der Zeit als schwedischen Teenager begannen Mobiltelefone zu benutzen. Zur gleichen Zeit sind die Verschreibungen von Antidepressiva bei derselben Gruppe um 40% angestiegen.
Dass solche Tendenzen mit der Mobilfunktechnologie zusammenhängen scheint unbestritten, wird aber dennoch regelmäßig von der Mobilfunkindustrie mit angeblich "unabhängigen" Gutachten widerlegt. Von einigen geschäftstüchtigen Firmen werden sogar honorarinteressierte Herren engagiert, um serienmäßig "Wandervorträge" zu halten, wobei oft völlig falsche Auslegungen von naturwissenschaftlichen Gesetzen zu hören sind. Und das wird dann in aller Eile meist in der örtlichen Boulevard-Zeitung publiziert. Somit wird versucht, bei der Bevölkerung die biologische Wirkung von elektromagnetischen Strahlen zu verharmlosen, und sie somit anhand falscher Argumente zu "beruhigen". Mit den Handys werden Untersuchungen gemacht mit einem Abstand von 45 cm, obwohl bekannt ist, dass ein Handy 1-2 cm am Kopf gehalten wird. Einige dieser Forschungsinstitute werden von der Industrie bezahlt.
Handys stellen aber nicht nur eine Gefahr für den menschlichen Körper dar. Ebenso können Handys Störungen von elektrischen und elektronischen Geräten und Anlagen verursachen oder können zur unerlaubten Übertragung von gespeicherten Daten ( Wirtschafts-spionage) verwendet werden.
Mehrfach sind an Bord von Flugzeugen Brandalarme durch Mobiltelefone ausgelöst worden. Auch ist die Steuerelektronik zur Automatisierung der Startphase in Betriebszustände versetzt worden, die ein Fehlverhalten der Maschine und damit den Absturz zur Folge haben könnten. Ein späterer Test im Flugsimulator mit eingeschalteter Steuerelektronik führte zum Aufsetzen der Maschine neben der Landebahn.
Elektrische und elektronische Geräte verselbständigen sich durch die Interferenz von Mobilfunkwellen; Herzschrittmacher oder ausgeschaltete Geräte schalten sich selbstständig ein und aus etc., und das nur, weil in der Umgebung ein Handy benutzt wird oder ein Funkmast in der Nähe ist!
Trotz der Gefahren, will ich mich hier nicht gegen das schnurlose Telefonieren aussprechen. Es geht aber um die verwendete Technologie. Anstatt Milliarden in den Ausbau der Mobilfunkstationen zu investieren, sollten die Unternehmen dieses Geld lieber für die Entwicklung neuer Handy-Technologien ausgeben, die nicht gesundheitsschädlich sind.
Technisch ginge vieles anders. Die Belastung der Bevölkerung könnte mit einfachen Mitteln sehr leicht und sehr stark reduziert werden. Eine Lösung könnte auch die Einführung eines satellitengestützten Breitband-Kommunikationsnetzes darstellen, doch stattdessen wird die Handy-Technologie von GSM auf die UMTS umgestellt, und das obwohl bei UMTS auf die Bevölkerung eine höhere Strahlenbelastung zukommt als bei GSM. Technisch ginge vieles, finanziell will man dies momentan nicht bei den großen Firmen und nicht bei der Regierung, denn immerhin hat die Versteigerung der UMTS-Lizenzen einen wesentlichen Beitrag zur staatlichen Haushaltskonsolidierung geleistet.
Hier war die Gier wieder größer als die Vorsicht, doch der Handy-Generation soll das egal sein, sie soll konsumieren und nicht nachdenken.

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