Für einen der großartigsten Siege der jüngeren Babelsberger Fußballgeschichte mußte natürlich ein besonderer Tag ausgewählt werden. So ergab es sich, daß das Spiel der Traditionsmannschaften von Borussia Dortmund Amateure und der hiesigen Motorelf aus Babelsberg aus Sicherheits-gründen auf einen Mittwoch gelegt wurde. So konnte verhindert werden, daß die vielen Dortmunder dem Spiel beiwohnten. Schließlich haben sie ja Job und Familie, die natürlich wichtiger sind als Fußball. Die Hundertschaft von Nulldrei - Fans konnte dies aber nicht abhalten ins benachbarte Dortmund zu fahren. Handgeschätzte 25 unverbesserliche verwandelten dann auch das Rote Erde Sta-dion in einen Hexenkessel.
Riesige Nulldrei Transpis schmückten das Stadion. Damit war von unserer Seite aus für den zu erwartenden Sieg der Rahmen geschaffen.
Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen konnte war, daß die Dortmunder aufgrund der zu erwartenden Übermächtigkeit des Gegners zu unfairen Mitteln greifen würden. So wurde, um uns zu verwirren, ein Landwirt mit der Aufgabe eines Weiden Fellers ins Tor gestellt. Ihr Thorwart spielte Libero und der Spielmacher im Mittelfeld erwies sich als ein Demel. Anfänglich konnte unser Team die eigene Unsicherheit ob der eigenwilligen Dortmunder Aufstellung noch überspielen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, wobei wir tatsächlich die fetteren Torchancen hatten. Aber ganz ehrlich, überzeugen konnte kein Team. In der zwoten Halbzeit aber dann der Schock. MariaKron tiris erzielte die Führung für den BVB. Daraufhin genehmigte ich mir erstmal ein Bier in der Hoffnung das die Dortmunder dieses als einmalige Schnapsidee abtun würden und wir jetzt mit dem Tore schiessen beginnen dürfen. Na da war mal wieder der Wunsch Vater des Gedanken. Im Gegenteil, wir luden die Dortmunder am Ende des Spiels nicht nur zu Kaffee und Kuchen, nein auch noch zu drei Toren ein. Eine insgesamt verdiente Niederlage, aber wohl etwas zu hoch.
Da unserem Manager das Dortmunder Treiben aber nicht ganz Kosche(r) war, legte er beim DFB Protest ein. Ohne langes Verhandeln wurde entschieden, das Spiel am berühmten Grünen Tisch noch einmal nachzuspielen. Hierbei waren nun beide Seiten gezwungen, ehrliche lebende spielberechtigte Personen anzumelden. Dieses Spiel fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Nur wenige Vertreter aus Sport und Presse durften dieses bunte Treiben beobachten. Und hier nun mein Exklusivbericht von diesem Nachholspiel.
Der Grüne Tisch ist im Gegensatz zum "normalen" Fußballfeld um einiges kleiner. Dies sollte natürlich unseren körperlich kleinen wieselflinken Spielern wie Röfte, Chala und Löhr entgegenkommen. Für Flutlicht reichte eine Nachttischlampe und der Pausentee wurde in der Küche nebenan gebraten.
Ebenfalls ein Plus für unsere Nulldreier sollte die körperliche Verfassung werden, da der Grüne Tisch doch recht hoch gelegen ist. Zu Beginn des Spiels konnten aber überraschender weise die Dortmunder sich einige gute Chancen herausspielen. Jedoch zielten sie meist übers Tor. Sie hatten wohl nicht mitbekommen, daß auch die Tore der Spielfeld-größe angepasst wurden. Loris obligatorische gelbe Karte, wegen meckerns, rüttelte unsere Nulldreier diesmal auf. Nach gut 20 Minuten war es vorbei mit der Dortmunder Herrlich(keit). Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Im Anschluß an eine Eckballserie (ich glaub es waren 5 oder 6) fiel folgerichtig die Führung für uns. Gert Müller nutzte, wie in seinen besten Tagen bei Bayern München, einen Fehler des Dortmunder Keepers und netzte einfach ein. Mit der beruhigenden Führung ging es dann in die Pause.
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Wir waren den Dortmunder einfach völlig überlegen. Sie hatten dem sicheren Babelsberger Kombinationsfußball einfach nichts entgegenzusetzten. Selbst Spieler wie Chala, der angeblich ja zu alt und zu langsam ist, rannte den Dortmunder Jungspunden einfach auf und davon. Er war, neben den zehn anderen besten Babelsbergern, der beste Mann auf dem Platz. Ein Torerfolg sollte ihm an diesem Tag jedoch verwehrt bleiben. Die entgültige Entscheidung dann in der 73. Minute. Der gerade eingewechselte Nippon zog einfach auf Höhe der Mittellinie ab. Und traf. Was auch sonst.
Den Vorsprung schaukelten wir nun einfach mal so über die Zeit. Es war vollbracht. Der erste Sieg zu null seit dem Spiel in Bielefeld. Jetzt blieb bloß den Grünen Tisch einzupacken, und für weitere Babelsberger
Geschenkideen gut zu verstauen.
Vizeherbstmeister Hintze
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