spielbericht neustrelitz vorherige seite inhaltsverzeichnis nächste seite

Zur erstmaligen Reise über BerlinBrandenburger Landesgrenzen machte sich am 7. Spieltag auch der FC Munke auf, um aus Mecklenburg-Vorpommern drei Punkte zu entführen. Genauer gesagt sollte natürlich unsere Babelsberger Motor-Mannschaft die drei Punkte einfahren. Aber wir Munker nehmen das nicht so genau.
Mit der üblichen Abfahrtsverspätung ging es im Konvoi auf der B 96 nach Norden. Auch eine angekündigte Umleitung über Zehdenick konnte die Piloten nicht stören und so wurde kurz hinter Oranienburg erst mal eine ausgiebige Frühstücks-(Mittags-)Rast eingelegt. Die Umleitung erwies sich als tückisch. Verschiedene Fahrzeuge mit Potsdamer Kennzeichen verirrten sich auf den Landstraßen zwischen Gransee, Zehdenick und Altlüdersdorf. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht, Angesichts hervorragender Ortskenntnisse des Copiloten konnte dem Munker Führungswagen aber nichts passieren, nur der zweite im Bunde kam kurzzeitig abhanden.
Mit Fürstenberg kam auch die Landesgrenze näher und eh' wir uns versahen waren wir in Neustrelitz. Nun begann der zweite Teil der Anreise: die Suche nach dem Stadion. Also am Ortseingang, erste Ampelkreuzung, Fenster runter und einen Eingeborenen auf dem Fahrrad -gefragt: „Wo geht es hier zum Parkstadion?", keine Reaktion. Der Kollege fährt weiter, hält an der roten Ampel an, dreht um und kommt zurück auf uns zugefahren. Die Spannung steigt! Sind wir auf dem richtigen Weg? Sichtlich verwirrt dann die Antwort auf alle Fragen dieser Weit: "Hier gibt's keinen Spar-Markt!". Ach Du dickes Ei, das hat ja mit Fußball gar nichts zu tun. Nach dem er dann doch noch gecheckt hatte, was wir wollten, erklärte er uns den Weg, der an einem Schulsportplatz im Ghetto endete. Pech gehabt.
Zurück in der Stadt fanden wir dann ein Hinweisschild zum Stadion. Dem hätte es aber nicht bedurft, denn Neustrelitz sah aus wie im Ausnahmezustand. An jeder Kreuzung ein martialisches Polizeiaufgebot, das einem Kanzlerbesuch zur Ehre gereicht hätte. Hinterher erfuhren wir, das die örtliche Presse vor linksradikalen Babelsberger Hooligans gewarnt hatte.
Endlich am Stadion angekommen, zeigte sich Neustrelitz von seiner schönsten Seite. Ein herrlich gelegenes Stadion mit großer Tribüne lockte bei gutem Wetter 800 Zuschauer an, davon ca. 300 Babelsberger. Einige von ihnen hatten die Nacht auf dem örtlichen Zeitplatz zum Tage gemacht, was man ihnen auch deutlich ansah.
Babelsberg begann furios und kam schon kurz nach Beginn zu ersten guten Möglichkeiten gegen defensiv eingestellte Gastgeber. Doch mit zunehmender Spieldauer stellten sich die Neustrelitzer auf die Angriffe unserer Nulldreier ein und erst zum Ende der ersten Halbzeit traf Röver per Kopf zum mehr als verdienten 1:0. Daraufhin besorgte ich mir erst mal ein Kaltgetränk und prompt fiel mit der ersten Chance für die TSG der Ausgleich. Mit diesem Ergebnis ging es in die Halbzeit.
Nach Wiederanpfiff dasselbe Spiel. Nulldrei lies einem Angriff den nächsten folgen, Doch zunächst blieben Pantios und Co. Glücklos. So musste ein Freistoß für die Vorentscheidung sorgen. Patrick Moritz verwandelte aus 25 m, wobei der Keeper mehr als unglücklich aussah. In der Folge ergaben sich für die Gastgeber immer wieder gefährliche Konterchancen, die sie aber kläglich vergaben oder die bei Sebastian Rauch endeten. In der 89. machte Rövte alles klar und traf zum verdienten 3:1.
Während der zweiten Halbzeit beschäftigten sich die anwesenden Babelsberger Supporter mit allem möglichen, nur selten mit Fußball. Insgesamt war es aber eine nette Atmosphäre ohne irgendwelchen Trouble.
Die Rückfahrt gestaltete sich entspannt. Wenn nur Ruppi nicht alle 5 Minuten aufs Klo gemußt hätte. Ständig jammerte er nach einem unplanmäßigen Zwischenstop. In Potsdam angekommen, kehrten wir noch auf zwei, drei Getränke im Arthur ein und ließen diesen schönen Auswärtsnachmittag ausklingen.

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