3. Runde: FSV Luckenwalde - SV Babelsberg 03
Eigentlich war ich etwas sauer auf unseren Ortsnachbarn FSV Babels-berg
74. Schieden sie doch in der 2.Runde zu hause nach Elfmeterschießen
gegen Luckenwalde aus. Das hieß für mich, anstatt aus dem Bett
zu fallen und gleich auf dem Sportplatz Breitscheidstraße zu stehen,
mussten wir an einem Samstag morgen den Weg nach Luckenwalde antreten. Von
hier noch mal ein dickes Danke an die Vierundsieb-ziger!
Also nach guten 4 Stunden Schlaf und mit ordentlich Restalkohol vom Vorabend
im Blut, Blossi würde sagen "Spielvorbereitung", gings auf
gen Süden.
Es war ein nasser, kalter Tag - eher eine Pflichtver-anstaltung statt Spaßfaktor
und Lust auf Support. Der kleine fast quadratisch wirkende Ground war somit
auch nicht wirklich wie von FSV - Seite erhofft, gut besucht. Es verloren
sich nur ein paar hundert im "Stadion". Ich gesellte mich erst
mal zu zwei stadtbekannten Stehplätzlern, welche mit einem hier nicht
näher genannt werdenden Vorstandsmitglied den dörflichen Glühwein
verkosteten und über den im Regen hockenden Grinser spotteten. Und
auch diverse Einheimische mussten unter der Hochmut der Landes-hauptstädter
leiden. Hier passte echt der Spruch: "Hurra, das ganze Dorf ist da!"
Trainer Ränke nutze den Vergleich gegen die eine Klasse tiefer spielenden
Gastgeber, um der zweite Reihe eine Chance zu geben. Neben Ganschow kamen
so Grosssert, Förster, Neumann von Beginn an, Eric Herber und Sven
Moritz später zum Einsatz. Herausragen wollte jedoch keiner an diesem
Tag. Wie gesagt - Pflicht-veranstaltung! Anders die Luckenwalder, sie waren
heiß, soll heißen motiviert durch Trainer Bodo Sommer und weitere
Ex-Nulldreier wie Torsten Ebersbach und Sebastian Michalske. Man wollte
die Sensation schaffen, es sollte das Spiel des Jahres werden. Es war dann
ein Spiel auf ein Tor - das der Luckenwalder. Dennoch produzierten die Nulldreier
an dem Tag keine 100% im Sekundentakt, aber immerhin gab es ein paar Möglichkeiten
in Hälfte Eins. Natürlich schoß auch Luckenwalde mal aufs
Tor, aber das zumeist, wenn überhaupt nur aus Distanz. Schade, das
die 1:0 Füh-rung dann per Elfmeter - natürlich Patrick Moritz
- zu Stande kam. So wollten wir dort nicht gewinnen. In der Pause fand ich
mich im Block wieder, die Stimmung war zähneklappernd heiter. Und es
roch schon wieder nach Streß, als Unformierte über unsern Capo
herfielen. Zum Glück verlief die Sache im Sande. Auch in der zweite
Hälfte wurde natürlich versucht, auf dem Platz Fußball zu
spielen... Luckenwalde war jedoch im Verhindern besser als im Treffen, sodaß letztlich
ein Tor vom später vielgefeierten Thomas "Forrest" Förster
in der letzten Minute reichte, um mit einem halbwegs ordentlichen Ergebnis
nach hause zu fahren.
Schön, das Luckenwalde es schaffte, einen separaten Stand für
uns Gäste bereitzustellen. Zwar kamen nicht die erhofften 1000, aber
die die da waren, haben be-stimmt für die anderen mitgetrunken. Soll
so gewesen sein...
Mu-Prä Achtelfinale: Ludwigsfelder FC - SV Babelsberg
03
Fast 1000 Zuschauer, da-von weit über die Hälfte Babelsberger,
wollten das Landespokal-Achtelfinale im Ludwigsfelder Waldstadion sehen.
Schon im letzten Jahr wahr für unsere Regionalliga-Rumpftruppe Ludwigsfelde
Endstation im Pokal und diese hatten dann ein schönes Erstrundenspiel
gegen Werder Bremen. Hätte auch unser Spiel sein können. Da die
Mannschaft den Gewinn des Landes-pokal selbst zum Ziel erklärt und
hierfür wohl auch ein Prämie verabredet hatte, konnte man hoffnungsfroh
aufs Land fahren. Auch das Auftreten der Brandenbu-rger Pozilei wurde nach
dem Polizeieinsatz in Schönberg mit Spannung erwartet. Das Aufgebot
in Grün fiel erfreulich gering aus.
Unsere Elf begann nervös und unkonzentriert. Der Ta-bellenplatz der
Lumpen-felder in der Verbandsliga und die Testpartie gegen den Verbandsligisten
Falkensee /Finkk. hätten Warnung genug sein müssen, doch der Beginn
der Partie er-innerte fatal an die Be-gegnung in Schönberg. Die erste
Chance für Lu versiebte Fricke, kurz darauf - es war noch keine Viertelstun-de
gespielt - machte er es besser und traf zum 1:0 für die Hausherren.
Spätestens dieses frühe Gegentor hätte unsere Elf wachrütteln
sollen, aber auch danach fand die Mannschaft nicht die richtige Einstellung
zum Spiel. Hinzu kam eine merkwürdige Aufstellung unseres japanischen
Flügelflitzers in der Sturmspitze, der bei den meist lang geschlagenen
Bällen ebenso wie sein Kollege und Kopfballunge-heuer Röver kaum
eine Chance hatte. Der Support von Nulldrei-Seite zeigte sich ähnlich
schwach wie das Spiel der Mannschaft, was sicherlich auch an dem Ausflug
vieler Ultras nach Dresden lag.
Zur Pause wechselte Null-drei doppelt. Leider wurde es dadurch nicht besser
und Froese konnte kurz nach Wiederbeginn aus einem Strafraumgetümmel
zum 2:0 einschießen. Der nun zu er-wartende Sturmlauf der Null-dreier
blieb aus. Gegen die behäbige Art unseres Mittel-felds hatte es die
Ludwigs-felder Hintermannschaft nicht schwer, den Vorsprung zu verteidigen.
Erst in der 70. Minute, als P. Moritz einen Freistoß aus 28 m an die
Latte zirkelte, ging so etwas wie ein Ruck durch die Mannschaft. Auch die
Unter-stützung von der Gegen-gerade wurde nun lauter und erstmals kam
etwas Pokal-atmosphäre auf. Leider blieben die Aktionen zu harmlos,
um den Anschlußtreffer zu erzielen.
Nach dem Spiel kam es noch zu einer kleine Rangelei mit den Ordnungshütern,
die sich bis dahin recht entspannt zeigten. Erfreulicherweise eskalierte
die Situation nicht. Pyrotechnik war auch im Spiel, als Mitte der zweiten
Halbzeit ca. 25 Wunderker-zen im Gästeblock gezündet wurden. Die
Heimfans fielen eigentlich nicht weiter auf. Typischer Dorf-Support eben.
Die Mannschaft des LFC ist wohl oberligatauglich, das Publikum paßt
sich dem allgemein schwachen Niveau an. Immerhin verfügen die Ludwigsfelder über
ein oberligataugliches Stadion.
Fazit: Ein Auftritt unserer Mannschaft, der keinesfalls Mut für die
Meisterschaft macht. Wenn nicht schnellstens der Alibifußball wieder
durch engagiertes und konzentriertes Spiel ersetzt wird, sieht es für
den restlichen Saisonverlauf nicht gut aus. Vielleicht muß die Initialzün-dung
mal wieder von den Rängen kommen. Dafür wäre im weiteren
Verlauf der Saison allerdings eine erhebliche qualitative und quantitative
Steigerung des Supports notwendig. Horst Franz
Horst Franz
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3. Runde: FSV Luckenwalde - SV Babelsberg
03 0:2
Achtelfinale: Ludwigsfelder FC - SV Babelsberg 03 2:0 |