
„Fan geht vor“ ist eines der ältesten (seit 1991) und
am häufigsten erscheinenden Fanzines. Die derzeit aktuelle Ausgabe
trägt die beträchtliche Nummer 121. Dementsprechend umfangreich
ist das Archiv. Allerdings enthält es nur ein knappes Inhaltsverzeichnis
und das Titelblatt der jeweiligen Ausgabe. Auch sonst ist die Homepage wenig
informativ. Die Homepage enthält neben ner kurzen Erklärung was
das „Fan geht vor“ ist und wer es macht auch einige Fotos. Sie
dient aber im wesentlichen dem Vertrieb und dem Feedback (Poll, Umfrage,
Leserkritik). Leseproben oder Ausschnitte von Artikel sucht man vergeblich.
Weshalb die „Online-Ausgabe“ von „Fan geht vor“ der
gedruckten Version nicht gerecht wird. Dies betrifft auch das Design der
Homepage, das in einem langweiligen Gelb sowie mit weniger und kaum ansprechender
grau-weißen Grafik daher kommt. Kurz gesagt, wer sich ne Ausgabe bestellen
will kann dies über die Website tun, sonst gibt’s aber nich viel
Grund sie zu besuchen.
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Nur über den Internetauftritt des Fanzines zu schreiben greift bei „Prasses
Erben“ einfach zu kurz. Es bedarf einfach einiger Sätze zur Entstehung
und zu den Hintergründen des Vereins Roter Stern Leipzig.
Der Verein ist Anfang 1999 aus der linken alternativen (Fußball)Szene
Leipzigs heraus entstanden. Er sieht sich als politisches Kulturprojekt.
Entscheidend ist für den Verein und seine Mitglieder Events zu schaffen,
Partys zu organisieren und Spaß zu haben. Neben dem Spielbetrieb verschiedener
Sportteams werden Konzerte, Diskos etc. organisiert. Der Rote Stern Leipzig
begreift sich jedoch ebenso als emanzipatives Projekt. Ziel des Vereines
ist es, sich die gesellschaftliche Situation, in der Sport getrieben wird,
zu verdeutlichen und anzugreifen, bzw. innerhalb eigener Strukturen aufzulösen.
Der Rote Stern Leipzig greift in den eigenen Strukturen und nach außen
Themen wie Rassismus, Sexismus, Kapitalismus etc. auf und versucht entsprechend
den eigenen Möglichkeiten gegen jene Dinge anzugehen.
In diesem Zusammenhang ist das Fanzine „Prasses Erben“ eines
der Sprachrohre des Vereins. In ihm wird nicht nur über die Spiele
der verschiedenen Mannschaften und die Fanszene berichtet, sondern sich
auch mit den unterschiedlichsten politischen und sportlichen Themen auseinander
gesetzt. Und dies ist das Pfund, was das Fanzine von anderen abhebt und
interessant macht. Es besticht im Netz nicht durch eine glanzvolle Präsentation,
sondern durch die Inhalte (mal von Artikeln wie No Antiamerikanismus, No
Volxmusik abgeshen). Im Archiv können
die vollständigen
Ausgaben mit allen Texten durchforstet werden. Ein Blick in die Chronik
des Vereins und einige Interviews runden die Sache ab. Die Seiten des Fanzines
sind auf der Vereins-Homepage http://www.roter-stern-leipzig.de/ unter der
Rubrik Fans im Bereich Chronik versteckt.
der kiezkicker |
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