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Der SV Babelsberg 03 im ersten Jahrzehnt seit seiner Neugründung
Ein Rückblick von Peter Rosenzweig

Es wäre sehr ungerecht, würde man das erste Jahrzehnt seit der Neugrün-dung des SV Babelsberg 03 am 10. Dezember 1991 vorwiegend nach dem Verlauf der bisherigen Saison beurteilen. Als hauptsächliches Ziel war der Erhalt der 2. Bundesliga angegeben worden. Das erscheint zwar sehr schwierig, ist aber nach wie vor möglich. Trotz dieser Umstände sind die letzten zehn Jahre, was das Tempo eines sechsmaligen Aufstiegs betrifft, die erfolgreichste Periode der Babelsberger Fußballgeschichte.
Zum Zeitpunkt der Neugründung gehörte Nulldrei der Bezirksliga Potsdam an. Am Ende der Spielzeit 1991/92 stand als Zweiter die Qualifikation für die Landesliga Branden-burg fest. Dort schaffte der SVB 1992/93 sogleich und ohne Niederlage den Aufstieg in die höchste Klasse des Landes Branden-burg, die Verbandsliga. Dort währte der Auf-enthalt nach zwei zweiten Plätzen drei Jahre, ehe 1996 die Qualifikation für die Oberliga des NOFV gelang. Überraschend hielt sich der SVB in dieser Klasse nur ein Jahr auf, bis der Aufstieg - wieder ohne Niederlage - in die Regionalliga Nordost Wirklichkeit wurde. In der dritthöchsten Klasse stellte sich die Aufgabe als wesentlich schwieriger dar, schwerwiegende wirtschaftliche Probleme traten auf, so daß Nulldrei 1997/98 und 1998/99 nur unter großen Mühen den Klassenerhalt sichern konnte. Um so überraschender war dann 1999/2000 die souveräne Qualifikation für die zweigeteilte 3. Liga - ein Vorgang, der allgemein zu Recht als Aufstieg bezeichnet wird, da die nunmehr halbierte 3. Liga eine ungleich höhere Qualität aufwies als die vorherige Regionalliga in vier Staffeln. Es ist also kein Kunstgriff, wenn die dann folgende sensationelle Qualifikation für die 2. Bundesliga als sechster Aufstieg in zehn Jahren bezeichnet wird.
Ein Vergleich mit dem Babelsberger Fußball zu DDR-Zeiten unterstreicht die positive Entwicklung. Die BSG Rotation Babelsberg war - noch als SG Babelsberg - 1949 Brandenburgischer Landesmeister geworden und in die neu gegründete Oberliga, oberste DDR-Klasse, eingereiht worden. Sie hielt diese Klasse neun Jahre. Nach dem Abstieg 1958 war der Babelsberger Fußball vorübergehend (1961 - 1965) als SC Potsdam, ab 1966 als BSG Motor Babelsberg zumeist in der DDR-Liga vertreten, viermal mußte aber auch der Gang in die Bezirksliga angetreten werden. Besonders schlimm wirkte sich der Abstieg 1989 aus, als zu Wendezeiten die Existenz des Babelsberger Leistungsfußballs gefährdet war. Ein Wiederaufstieg in die DDR-Liga 1989/90 als günstige Startposition für die Neustrukturierung war ebenso unmöglich wie eine Einbeziehung in die neu gegründete Landesliga, geschweige denn in die neu eingerichtete Amateur-Oberliga, wo viele DDR -Ligisten gelandet waren.
Seit 1959, also nach dem Abstieg von Rotation Babelsberg aus der DDR-Oberliga, spielten bis 1990/91 in der obersten DDR-Klasse zumindest für eine Spielzeit die folgenden Mannschaften: FC Hansa Rostock, Energie Cottbus, 1. FC Union Berlin, 1. FC Magdeburg, FC Carl Zeiss Jena, VfB Leipzig, Sachsen Leipzig, Dynamo Dresden, Dresdner SC, Lok Altmark Stendal, Chemnitzer FC, Hallescher FC, Eisenhüttenstädter FC Stahl, Fortschritt Weißenfels, BFC Dynamo, SC Aktivist Brieske-Senftenberg, BSG Chemie Zeitz, FC Rot-Weiß Erfurt, BSG Motor Steinach, SC Neubrandenburg, BSG Wismut Gera, ASG Vorwärts Stralsund, BSG Chemie Böhlen, BSG Chemie Buna Schkopau, BSG Motor Suhl, BSG Stahl Riesa BSG Stahl Brandenburg, FC Erzgebirge Aue, ASK Vorwärts Berlin, FSV Zwickau und BSG Fortschritt Bischofswerda (bei den jetzigen Mitgliedern der obersten vier deutschen Fußball-Ligen wurde der heutige Name genannt).
Nur drei von diesen 31 Vereinen, oft aus den traditionsreichsten Zentren des DDR-Fußballs, gehören nunmehr neben Nulldrei den beiden Profiligen an. Nach dem gegenwärtigen Tabellenstand der 1. und 2. Bundesliga führt der FC Hansa Rostock eine Rangliste der Vereine aus dem früheren DDR-Gebiet vor dem FC Energie Cottbus und dem 1. FC Union Berlin an. Nulldrei ist Vierter und hat seit 1991 einen Großteil der früheren DDR-Oberliga-Rivalen von Rotation Babelsberg um Längen überholt. Die beste Plazierung der Babelsberger in der DDR-Oberliga war 1953/54 der fünfte Rang. Übrigens: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom-mern und Berlin sind die einzigen früheren DDR-Länder, die im Profifußball vertreten sind; Brandenburg mit zwei Vereinen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin mit jeweils einem. Die starken Fußball-Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind nicht dabei.

Bezirksliga
Als in der Wendezeit das Babelsberger Karl-Marx-Werk als Trägerbetrieb ausfiel, die Spieler der ersten Mannschaft gekündigt wurden und abwanderten, mußte die Bezirksliga-Elf mit Aktiven aus der "Zweiten" und - nach weiteren Abgängen - der "Dritten" antreten. Der weitere Weg war vorgezeichnet, nur noch drei Siege gelangen (1:0 gegen Motor Ludwigsfelde II, 2:0 in Werder und 1:0 in Nauen). Aus dem ersten Platz wurde bei Saisonende 1989/90 der neunte mit 31:29 Punkten und 57:40 Toren. Katastrophal verlief die 1. Halbserie 1990/91. Von den ersten fünf Partien wurde nur eine unentschieden gestaltet (2:2 im "Karli" gegen Eintracht Alt Ruppin), vier gingen verloren, gegen Einheit Nauen gelang zu Hause ein 1:0-Sieg - er sollte für ein knappes halbes Jahr der letzte Punktgewinn bleiben.
Neunmal wurden nun die Babelsberger “zweiter Sieger” mit zum Teil deprimierenden Torquoten (u.a. 0:10 zu Hause gegen Motor Ludwigsfelde, 0:8 in Neustadt, 1:8 in Oranienburg und 1:6 bei Motor Hennigs-dorf). Vor Beginn der Winterpause lag der nunmehrige SV Motor Babelsberg mit 3:27 Punkten und 13:64 Toren weit abgeschlagen an letzter Stelle. Anfang 1991 gelang unter dem ersten Vereinsvorsitzenden Heiner Voelckel die Gewinnung eines Sponsors, Volker Buchholz aus Bremen. Nun konnten ehemalige Aktive zurückgeholt werden, die klein gewordene Anhängerschar entdeckte wieder erste vertraute Namen, Dr. Josef Pellert übernahm wie einst das Training. Der Erfolg blieb nicht aus. Die Motor-Elf verlor von den ausstehenden elf Partien nur noch eine (1:2 in Ludwigsfelde), ge-wann neunmal und spielte einmal unentschieden (0:0 in Nauen). Die Bezirksliga wur-de mit dem 12. Platz gerettet (22:30 Punkte, 38:74 Tore).
Mit Beginn der Spielzeit 1991/92 übernahm Klaus Gallinat das Training. Es standen nun Aktive wie die Gebrüder Jörg und Ingo Nachtigall, Edgar und Ingo Hecht, Rainer Köpnick, Heiner Martens, Holger Neumann, Lutz Kerper, Heiko Bengs und Roland Müller zur Verfügung, Daniel Knuth kehrte vom 1. FC Union Berlin zurück. Zwar gelang 1991/92 nicht der erhoffte Aufstieg in die Verbandsliga, doch der zweite Platz hinter Schwarz-Rot-Neustadt mit 46:18 Punkten und 92:40 Toren war auch ein schöner Erfolg für die zuletzt von Jörg Nachtigall bzw. Stefan Sprey betreute Elf, er bescherte die Qualifikation für die Landesliga. Mit 33 Toren erzielte der überragende Edgar Hecht mehr als ein Drittel der Treffer, beim 6:1 gegen Elstal war er “Alleinunterhalter”. Jammerschade, daß dieser exzellente Torjäger, der mit seinem Torriecher an seinen besten Tagen den erfolgreichen Babelsberger “Goalgettern” vergangener Zeiten nahekam, nicht für obere Klassen fit gemacht werden konnte.

Landesliga
Die Saison 1992/93 war ein einziger Triumphzug für die Nulldreier. Nun auch mit Thomas Leek, Michael Bengs, Stefan Brandenburger (früher bei 1860 München in der 2. Bun-desliga) blieb die Elf in 32 von 34 Punkt-spielen siegreich, gewann 12:0, 8:1, 7:0, dreimal 5:0, viermal 4:0, spielte nur zweimal unentschieden (1:1 in Kollkwitz und Seddin) und landete mit 20 Punkten Vorsprung vor Motor Ludwigsfelde mit 118:16 Toren auf dem ersten Rang. Edgar Hecht wurde mit 32 Treffern wieder Torschützenkönig.

Verbandsliga
Wer nun meinte, auch in der Verbandsliga sollte 1993/94 ein einziger Durchmarsch gelingen, täuschte sich. Oberligaabsteiger Motor Eberswalde lies von Anfang an keine Zweifel am Ziel des sofortigen Wiederauf-stiegs aufkommen. Auch die SG Bornim, nunmehr auch im Karli “zu Hause”, besiegte die Nulldreier beide Male größtenteils mit ehemaligen Babelsberger Kickern mit 1:0. Doch auch die Randpotsdamer konnten Eberswalde nicht gefährlich werden.
Nulldrei, ab November 1993 wieder von Jörg Nachtigall betreut, wurde neun Punkte hinter Eberswalde Zweiter, durfte sich über diese Leistung sehr wohl freuen und im übrigen darauf verweisen, als Einziger gegen den Oberliga-Wiederaufsteiger nicht verloren zu haben (2:1 zu Hause, 1:1 außerhalb).
In der Spielzeit 1994/95 - inzwischen war Detlef Kaminski Vereinspräsident geworden - sollte es nun aber mit dem Oberliga-Aufstieg klappen. Namhafte Ver-stärkungen waren eingetroffen. Trainer wurde nun der frühere Bundesliga-Profi vom 1. FC Kaiserslautern und von München 1860, Wolfgang Metzler, der zuletzt in Bornim mit großem Erfolg tätig war. Aus Bornim kamen Mark Jonekeit und Hermann Andreev mit, der fünf Jahre später zur sensationellen Trainer-Entdeckung der Babelsberger Fußballgeschichte werden sollte. Mathias Morack spielte nun auch wieder für die Nulldrei-Farben, die Stürmer Klaus Nagel und Jörg Riedel kamen aus Berlin. Stimmungsvolle Saisoneröffnung war ein Freundschaftsspiel im Karli gegen den deutschen Altmeister FC Schalke 04, das Nulldrei mit mehrfachem Ersatz ehrenvoll mit 1:4 verlor.
An den Auswärtsspielen kann es nicht gelegen haben, daß der Aufstieg wieder nicht geschafft wurde. In der "Fremde" blieb Nulldrei ohne Niederlage, mußte nur drei Unentschieden einstecken. Doch die Heimschwäche war die große negative Über-raschung. Viermal wurde zu Hause verloren: gegen Falkensee/Finkenkrug (1:3), Viktoria Frankfurt (0:1), Lok Cottbus (0:1) und den Brandenburger SC Süd 05 (0:2), gegen Bornim gab es ein 1:1. So lag der SVB im Frühjahr 1995 fast aussichtslos sieben Punkte hinter Bornim. Die abschließende Serie mit acht Siegen, eingeleitet durch ein 2:0 wieder im Karli gegen Bornim durch zwei Menzel-Elfer, kam zu spät, Bornim liess nichts anbrennen, ging mit einem Punkt Vorsprung durchs Ziel und erkämpfte die zeitweilige Vorherrschaft im Potsdamer Raum. Wäre die in der folgenden Saison eingeführte drei Punkte-Wertung schon maßgebend gewesen, hätten die Filmstädter mit dem besseren Torverhältnis bei Punktgleichheit mit Bornim Meisterschaft und Aufstieg erkämpft, so blieb wieder “nur” der 2. Platz.
1995/96 hielten sich die Nulldreier nicht lange mit der Vorrede auf, sorgten frühzeitig für klare Verhältnisse. Nur eine Niederlage mußte hingenommen werden (1:2 bei Viktoria Frankfurt), ansonsten gab es 25 oft klare Siege und vier Remis, zehn Punkte Vorsprung gegenüber Frankfurt und ein Torverhältnis von 90:14 überzeugten. Als Torschützen machten Daniel Knuth (14), Mike Bessert (12), Mathias Morack (10), Mark Jonekeit (9), Jungtalent Andreas Fricke (7) und Hermann Andreev (6) von sich reden, weitere Stützen waren Rückkehrer Marcus Petsch, Routinier Roland Müller, Thomas Leek, Heiko Bengs und Torwart Sven Weigang.

Oberliga
Die Freude war riesig, bei vielen Fachleuten galt Nulldrei schon in der ersten NOFV-Oberligasaison 1996/97 als Favorit. Und die Babelsberger ließen sich nicht lumpen. Mit starken Neuzugängen wie Dietmar Drabow (von Energie Cottbus) und Stefan Oesker (vom VfB Lichterfelde) übernahmen sie schon am 5. Spieltag die Tabellenspitze. Die Gesichter der Konkurrenz wurden lang und länger, die Babelsberger Dominanz wurde immer klarer. Nicht ein einziges Mal ging es daneben, zwanzig Mal wurde gewonnen und achtmal unentschieden gespielt. Daß die beiden 4:0-Siege gegen Bornim besondere Genugtuung auslösten, ist verständlich, auch die beiden 4:1-Erfolge gegen Türkiyemspor, das 5:0 gegen den 1. FSV Schwerin und das 4:0 gegen Rathenow im "Karli" belegten die große Überlegenheit. Am Ende wurde der Zweite, die Amateure von Hansa Rostock, zu deren Aufgebot seinerzeit Christian Henning, Marco Laaser, Björn Laars, Thomas Möller und Enrico Röver gehörten, mit 12 Punkten bei 67:13 Toren abgehängt. am torfreudigsten zeigten sich Knuth (13), Bessert (8), Andreev (7), Fricke (6) Morack und Drabow (je 5).

Regionalliga
Über die letzten fünf Jahre des Babelsberger Fußballs ist schon viel diskutiert und mehrmals geschrieben worden. Auf diese Zeit soll hier daher nur zusammenfassend eingegangen werden. Das großartige Abschneiden der Nulldreier 1996/97 erweckte für 1997/98 hohe Erwartungen. Die Erkenntnis, daß die Regionalliga eine wesentlich stärkere Klasse als die Oberliga ist, reifte schnell. Ernüchtert blickte man nach neun Spielen auf die Tabelle: Nulldrei zierte den letzten Platz. Es kam, wie es oft bei zeitweiliger Erfolgs-losigkeit kommt: Trainer Metzler, der die Elf innerhalb von drei Jahren aus der Verbandsliga in die Regionalliga geführt hatte, wurde Ende Oktober 1997 entlassen. Die "Chemie" zwischen Mannschaft und Trainer habe nicht mehr gestimmt, hieß es. Bemängelt wurde auch, daß der mit viel Vorschußlorbeeren in die Film-stadt verpflichtete Hendryk Lau die Schußstiefel zunächst nicht gut geschürt hatte. Er zeigte es aber seinen Kritikern bald, wurde in allen seinen drei Jahren in Babelsberg Saison-Torschützenkönig des SVB.
Unter dem neuen Trainer Karsten Heine blieben zunächst Erfolge aus. Zwischen dem 2. November 1997 und dem 21. März 1998 wurde in zwölf Spielen siebenmal verloren, viermal Unentschieden gespielt und nur einmal gewonnen. Der plötzliche Tod des Hauptsponsors stürzte den Verein in eine existenzbedrohende Krise. In dieser Situation riß sich alles, was Nulldrei hieß, zusammen, mobilisierte die allseitig letzten Reserven. Aus den letzten neun Partien wurden sechs Siege und zwei Unentschieden geholt, nur einmal wurde verloren. Lohn der immensen Anstrengung war der Klassen-erhalt auf dem 14. Platz mit 38 Punkten und 33:50 Toren. Noch waren die Aufregungen nicht ausgestanden, da zeigte es sich, daß die Spielzeit 1998/99 ähnlich verlaufen sollte. Obwohl vor allem durch Guido Block und Stephan Schmidt, später auch durch Marco Küntzel verstärkt, lautete eine erste Zwischenbilanz nach neun Spielen: Ein Sieg, drei Unentschie-den, fünf Niederlagen, 6:16 Tore. Die Rückrunde begann ebenfalls mit einer Negativserie. Bei nur drei Toren gab es acht Spiele ohne Sieg. Doch wieder folgte in kritischer Stunde in den letzten zwölf Begeg-nungen eine Serie mit nur einer Niederlage. Erneut konnte der Regionalliga-Erhalt ge-feiert werden - mit 34 Punkten und 36:50 Toren auf dem 15 Platz!
Die Spielzeit 1999/2000 bereitete eine wichtige Änderung in der Struktur der 3. Liga vor. Die vier Staffeln sollten für 2000/01 auf zwei halbiert werden. Mindestens der 6. Platz mußte erreicht werden, nach dem Abschneiden in den vergangenen beiden Jahren zählte Nulldrei nicht zu den Kandidaten. Die Saison begann auch mit schwankenden Leistungen nach zehn Spieltagen standen nur drei Siege, vier Remis, aber auch drei Niederlagen auf dem Konto, sowohl das Erreichen der zweigeteilten 3. Liga als auch die Realisierung der Vision 2. Bundesliga, von Detlef Kaminski artikuliert, waren in Gefahr. Trainer Karsten Heine mußte gehen, mit der Berufung von Hermann Andreev gelang Kaminski der große Wurf, der den Erfolg brachte. 15 aufeinanderfolgende Spiele ergaben neun Siege, vier Unentschieden und nur zwei Niederlagen. Nulldrei war fünfter und rettete diese Qualifikationsplatzierung durch die beiden Heimsiege im Unwetterspiel gegen Dynamo Dresden (1:0) und im Abschlußderby gegen Sachsen Leipzig (2:0).
Die dann folgende Saison 2000/01 mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga ist, obwohl erst kurze Zeit vergangen, bereits als "Babelsberger Fußballwun-der" in die Geschichte eingegangen. 14 Aktive waren vor Saisonauftakt aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden, doch die neuen Kräfte fügten sich schnell ein, die Mannschaft verweilte längere Zeit im vorderen Mittelfeld, um dann in einer abschließenden Serie von neun Spielen ohne Niederlage den Aufstieg perfekt zu machen. Hermann Andreev konnte am Ende auf eine hervorragende Bilanz verweisen. Insgesamt hatte er die Mannschaft bis dahin in 60 Punktspielen betreut und dabei 32 Siege, 16 Unentschieden und lediglich zwölf Niederlagen erreicht. Das sind bleibende Erfolge auch wenn Andreev nach den Mißerfolgen der letzten Monate beurlaubt wurde.

2. Bundesliga
Als Ziel für 2001/2002 wurde der Klassenerhalt angegeben. Wenn sich auch mancher Fußballfreund einen günstigeren Verlauf der Hinrunde erhofft hatte: noch ist nichts verloren, noch kann das "zweite Wunder", der Erhalt der 2. Bundesliga, geschafft werden. Die letzten zehn Jahre lieferten genug Anschauung, wie es verwirklicht werden kann.
Abschließend sei auf ein anderes Gebiet des Babelsberger Fußballgeschehens hingewiesen, das in früheren Jahrzehnten nur sehr selten Anlaß zum Jubeln gab: Der Vereinspokal. 1999 und 2000 wurde Nulldrei Pokalsieger des Landes Brandenburg, drang 2001 bis ins Finale vor. Im August 1999 zog der Bundesliganeuling Unterhaching in der 1. DFB-Pokalrunde im "Karli" mit 0:1 den kürzeren, gegen einen anderen Erstligisten, den SC Freiburg, stand es in der 2. Runde nach 90 Minuten 1:1, erst nach Verlängerung gewannen die Breisgauer mit 4:2. Zwei Jahre später kam Hertha BSC in Babels-berg in der 1. Runde erst kurz vor Toresschluß zum knappen 2:1. Diese Pokal-ergebnisse des SVB gehören unbedingt in die hervorragende Bilanz der vergangenen zehn Babelsberger Fußballjahre.

Vielen Dank an Peter Rosenzweig für diesen und dem im letzten Heft, unter der Rubrik “Warum gehe ich zu 03” , erschienenen Artikel.

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Daniel Knuth kehrte im Dezember 1991 vom 1.FC Union zurück zum SVB

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Die Aufstiegself 1992/93

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Hermann Andreev schießt ein Tor in Teltow

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Aufstieg 1996

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Torwart Kunze 2001 in münster, entscheidener Sieg zum Aufstieg

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